Band 89 – Das radikale Leben

Der Kieler Maler Richard Grune und seine Zeit (1903–1984).

Der Kieler Maler Richard Grune war ein überaus vielschichtiger Mensch. Allergisch gegen jede Autorität und Moral, dabei als Maler und Kunstpädagoge mitfühlend und humanistisch geprägt, führte ihn sein Leben radikal und häufiger an die Abgründe menschlicher Existenz als auf die Höhen künstlerischer Erfolge. In der „Passion des XX. Jahrhunderts“, seinem bekanntesten Werk, hält er uns als Zeitzeuge und Opfer der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in nur wenigen Lithographien den Spiegel des Novecento vor, einer Epoche, deren Folgen wir noch lange spüren werden. Heute zeigen einige der berühmtesten Museen der Welt seine Werke, und doch ist er fast vergessen als Mitglied einer Generation, die in der Ökonomisierung der Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg keinen Platz mehr fand. Richard Grune blieb Kiel lebenslang tief verbunden und es ist an der Zeit, ihn und sein Werk neu zu entdecken.

Rolf Fischer:
Das radikale Leben. Der Kieler Maler Richard Grune und seine Zeit (1903–1984)
(Sonderveröffentlichung 89 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Verlag Ludwig | Kiel 2019 | 232 Seiten
ISBN 978-3-86935-355-5

In der Geschäftsstelle zum Preis von 17,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 24,00 €)

Band 55 – Kieler Lebensläufe aus sechs Jahrhunderten

Die „Kieler Lebensläufe“ stellen Menschen vor, die in den vergangenen sechs Jahrhunderten in Kiel geboren wurden oder gelebt haben und hier oder außerhalb in Wirtschaft und Politik, auf kulturellem oder wissenschaftlichem Gebiet besonders hervorgetreten sind. In den unterschiedlichen Biographien, die aus dem umfangreichen Bestand des „Biographischen Lexikons für Schleswig-Holstein und Lübeck“ ausgewählt sind, wird auf eine ganz besondere Weise die Geschichte Kiels lebendig.

Die Auswahl ist nicht beliebig; es werden möglichst alle Berufe und Epochen berücksichtigt. Dass in Kiel Universitätsangehörige einen großen Anteil ausmachen und die Politik gut vertreten ist, liegt auf der Hand. Doch finden sich überraschend viele bildende Künstler, Architekten und Ingenieure; auch die Zahl der Unternehmer ist nicht gering. Der besonders guten Quellenüberlieferung ist die Häufung von Lebensabrissen aus dem 19. und aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zuzuschreiben, dem Geist der abgebildeten Zeiten der Umstand, dass Frauen deutlich in der Minderzahl sind.

Hans-F. Rothert (Hg.):
Kieler Lebensläufe aus sechs Jahrhunderten
(Sonderveröffentlichung 55 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Wachholtz Verlag | Neumünster 2006 | 416 Seiten

ISBN 978-3-529-02749-9
In der Geschäftsstelle zum Preis von 20,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 29,00 €) 
(Nur noch wenige Exemplare.)

Band 24 – Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920-1970

Die Autobiografie des Kieler Journalisten Karl Rickers spiegelt nicht nur aus unmittelbarem Erleben die vielfältige deutsche Geschichte vom Ende des Kaiserreiches über Weimarer Republik und Herrschaft des Nationalsozialismus  bis in das erste Vierteljahrhundert eines geteilten Deutschland. Sie bietet auch einen aufregenden Einblick in regionale Medienpolitik und Pressegeschichte in Kiel. Der 1905 geborene Rickers lernte an der Kieler Kunstgewerbeschule das Holzschnitzerhandwerk, fand seine geistige Heimat in der Jugendorganisation der Arbeiterbewegung und trat 1926 in die Redaktion der sozialdemokratischen Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung ein, deren Chefredakteur er nach dem Ende der NS-Herrschaft wurde. An diesem Modellfall zeigt er, welchen Bedingungen die Gründung und Existenz damaliger Regionalzeitungen unterlagen, und schildert aus der Erfahrung eines zentralen Akteurs an einem  charakteristischen Beispiel ihren Niedergang.

Karl Rickers:
Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920-1970
(Sonderveröffentlichung 24 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1992 | 413 Seiten
ISBN 978-3-52902-723-5
In der Geschäftsstelle zum Preis von 16,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 25,00 €).

Band 21 – Julie Michaelis: Familienerinnerungen

Ein Kieler Musenhof im Vormärz.

Was mag es rechtfertigen, ein vor annähernd hundert Jahren anonym erschienenes Buch, „als Handschrift gedruckt“, zudem mit dem ausdrücklichen Vermerk, es sei für weitere Kreise nicht bestimmt, nun einer jüngeren Generation noch einmal zugänglich zu machen? Schließlich war doch Julie Michaelis keine berühmte Frau wie ihre Tante Karoline Michaelis, verheiratete Schlegel, verheiratete Schelling, oder wie ihre Freundin, die Klaviervirtuosin Clara Schumann. Doch gewiss war sie eine bemerkenswerte Frau, bedeutend in ihrer Ausstrahlung als Freundin, Gattin, Mutter, Vertraute und Ratgeberin. Ihr Leben umfasste nahezu das ganze 19. Jahrhundert. Bühne dieses langen Lebens war fast ausschließlich die Stadt Kiel. Zunächst noch eher eine beschauliche Küstenstadt mit kleiner Landesuniversität am agrarisch bestimmten südlichsten Zipfel des dänischen Gesamtstaats, zum Ende hin eine turbulent wachsende Marinestadt in der nördlichsten Provinz des Deutschen Reiches.

In zweierlei Hinsicht sind diese Erinnerungen für uns wertvoll: Sie lassen uns teilhaben an einem reichen Familienleben im Auf und Ab eines Jahrhunderts, und sie erlauben Begegnungen mit Persönlichkeiten, die im weiteren Verlauf ihres Lebens ein wenig zu der damaligen herausgehobenen Bedeutung unseres Landes beigetragen haben.

Adolf Michaelis / Julie Michaelis:
Familienerinnerungen. Ein Kieler Musenhof im Vormärz

(Sonderveröffentlichung 21 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte – Reprints zur Kieler Stadtgeschichte Band 4)
Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1988 | 195 Seiten
Ohne ISBN
In der Geschäftsstelle zum Preis von 12,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 16,00 €).

Band 6 – Eine deutsche Jugend

Erinnerungen an Kiel und den Schwanenweg.

Reprints zur Kieler Stadtgeschichte Band 2

Das Buch sei „eine Apotheose des alten Kiel mit prachtvoll geschilderten Originalen, Gepflogenheiten und Lebensdarstellungen der damaligen Zeit.“ So werden Geert Seeligs Erinnerungen in einem Gedenkartikel von 1959 gepriesen. „Seine Erzählung ist subjektiv, zugegeben, aber Ausdruck persönlichen Erlebens, das immer wieder vom juristischen Verstande kontrolliert wird, dennoch erhellt von liebenswürdigem Spott und dem überschäumenden Gefühl für das Komische, das ihm die markanten Kieler Typen, seine Lehrer von der Gelehrtenschule darunter nicht ausgenommen, darbieten.“

Seeligs Erinnerungen erschienen zuerst 1920 im Alster-Verlag, Hamburg, 1922 schon in zweiter Auflage, waren aber seit langem vergriffen. Mit diesem unveränderten Neudruck der zweiten Auflage wird eine stadt- und kulturgeschichtliche Quelle von besonderer Bedeutung der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.

Geert Seelig wurde 1864 in der Holstenstraße in Kiel geboren und starb 1934 als angesehener Rechtsanwalt in Hamburg. Seine privaten Interessen galten vorwiegend literarischen Arbeiten. So schrieb er eine umfassende Biografie des Dichters Klaus Groth, des Nachbarn der Familie Seelig im Schwanenweg. Seine Lebenserinnerungen setzte er mit dem Band „Ein Heidelberger Bursch vor 50 Jahren“ fort, der 1933 erschien und von seiner Studentenzeit handelt.

Titel SV 006 Seelig, Eine deutsche Jugend

 

 

 

 

 

 

 

Geert Seelig:
Eine deutsche Jugend. Erinnerungen an Kiel und den Schwanenweg
(Sonderveröffentlichung 6 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Schramm | Kiel 1977 (Neudruck 2. Aufl. 1922) | 220 Seiten
ISBN 3-921361-15-X

(Mitgliederpreis 14,00)
Leider vergriffen!