Zu ihrer Mitgliederversammlung lud die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. am Donnerstag, dem 18. Januar, um 18 Uhr ins Dritte Rathaus, Hopfenstr. 30, ein.
Im Mittelpunkt der mit ca. 60 Personen gut besuchten Versammlung stand die Vorstellung des Zentrums für die Geschichte des 20. Jahrhunderts in Kiel, das zur Zeit in der Hopfenstr. 30 aufgebaut wird, durch seine Leiterin, Frau Dr. Sabine Moller, die vom Vorsitzenden Rolf Fischer begrüßt wurde.
Die Räume des Zentrums in der Hopfenstraße sind noch nicht fertig umgebaut, für die Eröffnung gibt es noch keinen Termin. Inhaltlich arbeitet es jedoch schon seit Längerem – Frau Dr. Moller verwies auf die Aktion zur Bücherverbrennung auf dem Wilhelmplatz am 10. Mai letzten Jahres und auf eine Stadtteilbegehung zur Kolonialgeschichte im sog. „Afrika-Viertel“ in Dietrichsdorf im Sommer, die vom Zentrum in Zusammenarbeit mit der CAU und mit Vereinen wie dem AKENS e.V. und der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte organisiert wurden. Beide Themen werden weiter aufgearbeitet, wie auch eine Reihe anderer, die Teil der Dauerausstellung im Zentrum nach dessen Fertigstellung werden.
Auf die Frage, weshalb Orte wie das sogenannte „Arbeitserziehungslager Nordmark“, der Flandernbunker oder das ehemalige Marineuntersuchungsgefängnis in der Wik nicht aufgenommen würden, erläuterte Frau Dr. Moller: Das Zentrum unterstützt grundsätzlich alle Orte der Erinnerungskultur in Kiel; zu den genannten Initiativen bestehen auch bereits gute Arbeitsbeziehungen. Jedoch soll das Zentrum keine Aufmerksamkeit von diesen authentischen Orten abziehen, vielmehr sie durch seine Arbeit dorthin lenken.
Insgesamt wird die Arbeit des Zentrums nicht so sehr auf die Präsentation gesicherter Informationen gerichtet sein, sondern darauf, Menschen anzuregen, sich mit Geschichte zu beschäftigen und selbst zu erforschen, wie sich die großen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts in Kiel niedergeschlagen haben. Dabei zählt Frau Dr. Moller auch auf eine enge Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte und ihren Mitgliedern.
Es folgten der Jahresbericht 2023 vom Vorsitzenden Rolf Fischer und der Kassenbericht 2022 des Schatzmeisters E.-W. Münster, die nach einigen Fragen mit der einstimmigen Entlastung des Vorstands aufgenommen wurden. Anschließend gab Herr Fischer einen Ausblick auf das Jubiläumsjahr 2025, wenn die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte auf 150 Jahre ihres Bestehens zurückblicken kann, und kündigte an, dass die Mitglieder zum 1. März* eingeladen werden, gemeinsam Vorschläge zu erarbeiten, wie das Jubiläum angemessen begangen werden kann.
Er schloss die Versammlung mit einem Dank an die im letzten Jahr ausgeschiedenen langjährigen Vorstandsmitglieder Dr. Jürgen Jensen und Dr. Hans-F. Rothert. Ihre Verabschiedung ist später im Jahr in einer gesonderten Veranstaltung vorgesehen.
*Der ursprünglich genannte Termin musste noch einmal verändert werden auf 1. März, 17.30 Uhr.