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Dr. Jürgen Jensen erhielt Andreas-Gayk-Medaille

Dr. Jürgen Jensen, der ehemalige Vorsitzende der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, wurde 2024 von der Landeshauptstadt Kiel mit der Andreas-Gayk-Medaille geehrt.

Diese zweithöchste Ehrung, die die Stadt (nach der Ehrenbürgerschaft) vergeben kann, erkennt die Ratsversammlung seit 1971 Menschen zu, die sich in besonderer Weise Verdienste zum Wohl der Stadt und ihrer Bürger erworben haben. Es tragen sie nie mehr als 30 Menschen gleichzeitig.

Dr. Jürgen Jensen 1998 während des Kieler Umschlags mit Asmus Bremer und Gefolge im Stadtarchiv
Dr. Jürgen Jensen 1998 während des Kieler Umschlags mit Asmus Bremer und Gefolge im Stadtarchiv

Die Ehrung wurde Dr. Jürgen Jensen zu Beginn der Ratsversammlung am 21. November 2024 von Stadtpräsidentin Bettina Aust und Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer überreicht. In der Laudatio der Stadtpräsidentin hieß es:

„Dr. Jürgen Jensen hat sich um die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte außerordentlich verdient gemacht. Seit über 50 Jahre ist er engagiertes Mitglied der Gesellschaft und führte 32 Jahre lang den Vorsitz. Wichtig ist und war ihm immer der aktive Austausch mit den Menschen und Institutionen unserer Stadt. Unter seiner Leitung hat die Gesellschaft öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen angeboten und intensive Kontakte zur Universität, zu Kieler Schulen und anderen Kooperationspartner*innen aufgebaut. Seine Arbeit ist geprägt von der Leidenschaft für Kiels Geschichte und er hat maßgeblich dafür gesorgt, dass diese Geschichte im Bewusstsein vieler Menschen gegenwärtig ist.

Er ist ein Chronist unserer Stadt und ihr historisches Gedächtnis.“

Die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte sagt ihrem langjährigen Vorsitzenden zu dieser verdienten Ehrung herzliche Glückwünsche!


 

Frauenleben in bewegten Zeiten

Hilde Kähler-Timm:
Lene Woldsen. Ein Leben in bewegten Zeiten

Bei Untersuchungen für eine Arbeit über die Freundschaft zwischen Theodor Storm und seinem Vetter Fritz Stuhr fanden sich zwei Bündel von bisher unbekannten Briefen. Das eine enthält Briefe von Storms „Tante Lene“ – Magdalena Woldsen, verh. Stuhr, aus Friedrichstadt – die sie in ihrer Jugend aus Kiel vorwiegend an ihre Mutter in Husum geschrieben hatte. Die zweite Sammlung sind Briefe von Lenes späterer Schwiegermutter Anna Stuhr aus Flensburg, die den Lebensweg des jungen Mädchens entscheidend beeinflusst haben. Teile daraus werden hier auch zum ersten Mal veröffentlicht.
Lene Woldsens Briefe sind nicht nur Spiegel ihrer Zeit und des Lebens im alten Kiel, sondern auch Zeugnisse einer typischen Frauenbiografie zu Beginn des 19.Jahrhunderts. Diese Biografie wird in ihren Verknüpfungen mit privatem und öffentlichem Geschehen anhand der Quellen bis zu ihrem Ende erzählt.
Die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte hat das Erscheinen des Buches finanziell unterstützt.

Titel Hilde Kähler-Timm, Lene Woldsen

 

 

 

 

 

 

 

Hilde Kähler-Timm:
Lene Woldsen. Ein Leben in bewegten Zeiten
Husum Verlag | 2024 | 119 Seiten, zahlr. Abb.
ISBN 978-3-96717-143-3
In der Geschäftsstelle zum Preis von 15,00 € erhältlich
(Nichtmitglieder 19,95 €)

250 Jahre Tauschverträge von Zarskoje Selo – Vortragsabend im Schloss

Am 16.11.1773 – vor 250 Jahren – wurden im Kieler Schloss die Tauschverträge von Zarskoje Selo vollzogen.  An dieses wichtige Ereignis unserer Landes- und Stadtgeschichte erinnerte die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte mit einem öffentlichen Vortragsabend am historischen Ort, im Kieler Schloss. 

Dänische Ausfertigung des Tauschvertrages von Zarskoje Selo im Reichsarchiv Kopenhagen. Foto M Rackwitz
Dän. Ausfertigung des Tauschvertrages von Zarskoje Selo (Reichsarchiv Kopenhagen). Foto M Rackwitz

Der Bevollmächtigte des russischen Großfürsten Paul, Caspar von Saldern, übertrug damals die herzoglichen Anteile Holsteins in einem feierlichen Akt an den Vertreter des dänischen Königs Christian VII. und empfing dafür andere Gebiete. Durch diese Gebietsübertragung entstand der Dänische Gesamtstaat (1773 – 1864), der den Menschen in Schleswig und Holstein eine lange Friedensperiode und die umfassende politische und gesellschaftliche Modernisierung der Herzogtümer brachte.

V.l.: Dr. Johannes Rosenplänter, Stefan Brenner, Dr. Laura Potzuweit, Rolf Fischer
V.l.: Dr. Johannes Rosenplänter, Stefan Brenner, Dr. Laura Potzuweit, Rolf Fischer

Etwa 50 Gäste kamen zu diesem Abend. Vorsitzender Rolf Fischer erklärte, weshalb der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte das Schloss als Ort dieser Veranstaltung so wichtig sei, und dankte der Stadt für die Möglichkeit, den Saal trotz der Baustellensituation nutzen zu können. Nach einer Einführung durch Stadtarchivar Dr. Johannes Rosenplänter erläuterten zwei Historiker*innen vom Lehrstuhl für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel dieses bedeutsame, aber im Wesentlichen vergessene politische  Ereignis.

Stefan Brenner ordnete die Tauschverträge von Zarskoje Selo in das Zeitalter und Gedankengut der Aufklärung ein.

Dr. Laura Potzuweit stellte die konkreten Auswirkungen des Gebietstausches auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein dar, die trotz der dänischen Niederlage gegen Preußen und Österreich von 1864, die die politische Landschaft völlig veränderte, z. T. bis in die heutige Zeit nachwirken.

 

Ein reger Gedankenaustausch schloss sich an.

Es ist geplant, dass beide Vorträge 2024 in den „Mitteilungen für Kieler Stadtgeschichte“ erscheinen.

Kieler Online-Lexikon Kiel-Wiki sucht Verstärkung

Die Internet-Plattform Kiel-Wiki wächst weiter, und auch unser Stammtisch etabliert sich.

Der April-Stammtisch findet  am Dienstag, 11. April, ab 18 Uhr in der ehemaligen Technischen Marineschule, Arkonastr. 1 (im Torweg rechts), in der Wik statt. Bearbeiter:innen kommen zusammen zum Austausch und um neuen Interessierten im Umgang mit dem Wiki zu helfen. Alle sind willkommen, auch ohne Vorerfahrungen.
Der Mai-Stammtisch findet wieder digital von zu Hause aus statt.
(Bei Interesse bitte HIER eintragen.)
Wem das Netz zu wenig Informationen über die Stadtgeschichte oder anderes zu Kiel bereithält, der oder die kann jetzt selbst für Abhilfe sorgen. Das lokale Online-Lexikon Kiel-Wiki und die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte bieten die Möglichkeit, das eigene Wissen über die Landeshauptstadt und all ihre Facetten nach dem Vorbild der Internet-Enzyklopädie Wikipedia zu teilen: in Form von Artikeln etwa über geschichtsträchtige Ereignisse, kulturelle Begebenheiten, herausragende Persönlichkeiten oder attraktive Orte der Stadt.
Es muss nicht gleich ein vollständiger Artikel sein – viele Einträge könnten ergänzt werden, bei Straßen z. B. durch Informationen über aktuelle oder frühere Geschäfte, durch Fotos und anderes.
Derzeit sind fast 4 500 Artikel online lesbar. Vorlagen und Anleitungen erleichtern den Einstieg in die digitalisierte Lokalgeschichtsschreibung. Sollten dennoch mal ‚alle Stricke reißen‘, helfen die erfahrenen Bearbeiter:innen der Plattform weiter.