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250 Jahre Tauschverträge von Zarskoje Selo – Vortragsabend im Schloss

Am 16.11.1773 – vor 250 Jahren – wurden im Kieler Schloss die Tauschverträge von Zarskoje Selo vollzogen.  An dieses wichtige Ereignis unserer Landes- und Stadtgeschichte erinnerte die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte mit einem öffentlichen Vortragsabend am historischen Ort, im Kieler Schloss. 

Dänische Ausfertigung des Tauschvertrages von Zarskoje Selo im Reichsarchiv Kopenhagen. Foto M Rackwitz
Dän. Ausfertigung des Tauschvertrages von Zarskoje Selo (Reichsarchiv Kopenhagen). Foto M Rackwitz

Der Bevollmächtigte des russischen Großfürsten Paul, Caspar von Saldern, übertrug damals die herzoglichen Anteile Holsteins in einem feierlichen Akt an den Vertreter des dänischen Königs Christian VII. und empfing dafür andere Gebiete. Durch diese Gebietsübertragung entstand der Dänische Gesamtstaat (1773 – 1864), der den Menschen in Schleswig und Holstein eine lange Friedensperiode und die umfassende politische und gesellschaftliche Modernisierung der Herzogtümer brachte.

V.l.: Dr. Johannes Rosenplänter, Stefan Brenner, Dr. Laura Potzuweit, Rolf Fischer
V.l.: Dr. Johannes Rosenplänter, Stefan Brenner, Dr. Laura Potzuweit, Rolf Fischer

Etwa 50 Gäste kamen zu diesem Abend. Vorsitzender Rolf Fischer erklärte, weshalb der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte das Schloss als Ort dieser Veranstaltung so wichtig sei, und dankte der Stadt für die Möglichkeit, den Saal trotz der Baustellensituation nutzen zu können. Nach einer Einführung durch Stadtarchivar Dr. Johannes Rosenplänter erläuterten zwei Historiker*innen vom Lehrstuhl für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel dieses bedeutsame, aber im Wesentlichen vergessene politische  Ereignis.

Stefan Brenner ordnete die Tauschverträge von Zarskoje Selo in das Zeitalter und Gedankengut der Aufklärung ein.

Dr. Laura Potzuweit stellte die konkreten Auswirkungen des Gebietstausches auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein dar, die trotz der dänischen Niederlage gegen Preußen und Österreich von 1864, die die politische Landschaft völlig veränderte, z. T. bis in die heutige Zeit nachwirken.

 

Ein reger Gedankenaustausch schloss sich an.

Es ist geplant, dass beide Vorträge 2024 in den „Mitteilungen für Kieler Stadtgeschichte“ erscheinen.

Stadtgeschichte ist attraktiv!

Auf großes Interesse stieß unser Info-Stand im Schifffahrtsmusum während der diesjährigen Museumsnacht betreut von einigen unsere Mitglieder. Es gab vielerlei Anlass zur Information und Diskussion über unsere Stadtgeschichte.
Museumsnacht 2023. Foto Fischer Foto: Fischer
Schon jetzt ist klar: Bei der nächsten Museumsnacht sind wir wieder dabei!

 


 

Band 100 jetzt erhältlich!

Timo Erlenbusch:
Kiels Städtepartnerschaften. Die kommunale Außenpolitik der Stadt Kiel von der frühen Nachkriegszeit bis ans Ende der Neunzigerjahre

In Band 100 der Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte untersucht der Kieler Historiker Timo Erlenbusch die Städtepartnerschaften mit Coventry, Brest, Vaasa, Gdynia, Tallinn, Stralsund, Kaliningrad und Sovetsk, die bis zum Mauerfall geschlossen wurden.

Schon früh in der unmittelbaren Nachkriegszeit setzte Andreas
Gayk, seinerzeit Oberbürgermeister der Stadt Kiel, ein Zeichen
der Versöhnung und knüpfte Kontakte zu den ehemaligen
Kriegsgegnern.

Die Stadt Kiel begann damit eine kommunale Außenpolitik, mit der sie der Bundesaußenpolitik in verschiedenen Phasen folgte. Während des Kalten Krieges leistete die Stadt mit ihren Städtefreundschaften zu Kommunen östlich des Eisernen Vorhangs einen Beitrag zur Entspannungspolitik. Die Kieler Woche diente hierbei häufig zur Anbahnung neuer Beziehungen.

Nicht immer gestalteten sich diese einfach immer wieder beeinflusste die politische Großwetterlage auch die kommunalen Beziehungen Kiels.

Heute unterhält die Landeshauptstadt Kiel Beziehungen zu dreizehn kommunalen Partnern, zwölf Städten und der Region Moshi District in Tansania, sowie weiteren befreundeten Städten wie Aarhus (DK) und San Francisco (USA).

Titel Erlenbusch Kiels Städtepartnerschaften

 

 

 

 

 


Timo Erlenbusch:

Kiels Städtepartnerschaften. Die kommunale Außenpolitik der Stadt Kiel von der frühen Nachkriegszeit bis ans Ende der Neunzigerjahre
(Sonderveröffentlichung 100 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Verlag Wachholtz | Kiel 2022 | 416 Seiten
ISBN 9783529050794
In der Geschäftsstelle zum Preis von 17,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 24,00 €)

 


 

Kieler Online-Lexikon Kiel-Wiki sucht Verstärkung

Die Internet-Plattform Kiel-Wiki wächst weiter, und auch unser Stammtisch etabliert sich.

Der April-Stammtisch findet  am Dienstag, 11. April, ab 18 Uhr in der ehemaligen Technischen Marineschule, Arkonastr. 1 (im Torweg rechts), in der Wik statt. Bearbeiter:innen kommen zusammen zum Austausch und um neuen Interessierten im Umgang mit dem Wiki zu helfen. Alle sind willkommen, auch ohne Vorerfahrungen.
Der Mai-Stammtisch findet wieder digital von zu Hause aus statt.
(Bei Interesse bitte HIER eintragen.)
Wem das Netz zu wenig Informationen über die Stadtgeschichte oder anderes zu Kiel bereithält, der oder die kann jetzt selbst für Abhilfe sorgen. Das lokale Online-Lexikon Kiel-Wiki und die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte bieten die Möglichkeit, das eigene Wissen über die Landeshauptstadt und all ihre Facetten nach dem Vorbild der Internet-Enzyklopädie Wikipedia zu teilen: in Form von Artikeln etwa über geschichtsträchtige Ereignisse, kulturelle Begebenheiten, herausragende Persönlichkeiten oder attraktive Orte der Stadt.
Es muss nicht gleich ein vollständiger Artikel sein – viele Einträge könnten ergänzt werden, bei Straßen z. B. durch Informationen über aktuelle oder frühere Geschäfte, durch Fotos und anderes.
Derzeit sind fast 4 500 Artikel online lesbar. Vorlagen und Anleitungen erleichtern den Einstieg in die digitalisierte Lokalgeschichtsschreibung. Sollten dennoch mal ‚alle Stricke reißen‘, helfen die erfahrenen Bearbeiter:innen der Plattform weiter.

Mehr Aufmerksamkeit für Stadtgeschichte

Auf der überaus gut besuchten Jahreshauptversammlung im Juli 2022 informierten sich die Mitglieder über die noch im Umbau befindlichen Räume, die das Stadtarchiv in der Hopfenstraße 30 bekommen soll. Dort wird – voraussichtlich nächstes Jahr – auch das neue Geschäftszimmer der Gesellschaft eingerichtet.

Der Vorsitzende Rolf Fischer gab den Bericht für den Vorstand ab, der einstimmig entlastet wurde. Informationen über die Arbeit der Geschäftsstelle gab Dr. Martin Rackwitz. Rolf Fischer verabschiedete dessen Vorgänger, Herrn Otto Rohde, und dankte ihm für seine langjährige Arbeit für die Gesellschaft.

Die Mitglieder beschlossen einstimmig eine heutigen Erfordernissen angepasste Satzung und sprachen sich dafür aus, das Engagement für Stadtgeschichte weiter zu verstärken und auszubauen.