Band 95 – Kiel und die 70er

Günther Bantzer und der Beginn unserer Gegenwart.

In keiner anderen Dekade erlebte Kiel eine so dynamische Entwicklung zur modernen Stadt wie in den 1970er Jahren. Mehr Wandel war selten. Rasant veränderte sich das demokratische Selbstverständnis der Kielerinnen und Kieler hin zu einer Bürgerschaft, die ihre Stadt aktiv gestalten wollte. Diese Zeit prägte eine ganze Generation und damit auch kommunale Politik, Kultur, Bildung und Architektur tief und nachhaltig – zum Teil kontrovers diskutiert bis heute. So sind die 70er Jahre nichts weniger als der Beginn unserer Gegenwart. Als treibende Kraft galt Oberbürgermeister Günther Bantzer, der in seiner fünfzehnjährigen Amtszeit Herausforderungen vielfältiger Art zu meisten verstand. Dieses Buch ist die Biografie eines faszinierenden Jahrzehnts, das für Kiel, wie wir es heute erleben, von grundlegender Bedeutung ist.

Rolf Fischer:
Kiel und die 70er. Günther Bantzer und der Beginn unserer Gegenwart
(Sonderveröffentlichung 95 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Wachholtz Verlag | Kiel/Hamburg 2020 | 200 Seiten
ISBN 978-3-529-05059-6
In der Geschäftsstelle zum Preis von 13,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 19,90 €)

 

Band 4 – Asmus Bremers Chronik

Eine Auswahl aus dem Chronicon Kiliense tragicum-curiosum.

Eine „ordentliche und wahrhaffte Beschreibung der Geschichte von Vielerley Gewalt, Mord, Übelthaten und Unglücksfällen, welche sich in der Stadt Kiel und daherum von Anno 1432 biß Anno 1717 begeben haben. Jedoch daß ein und andere Curiosa und Merkwürdigkeiten aus der Antiquität und sonsten hie und da mit eingestreuet worden. Alles mit Fleiß zusammen getragen und wohlmeinentlich vorgestellet von A[smus] B[remer] C[onsul]“ (= Bürgermeister)“, wie der Originaltitel lautet.

Diese Chronik ist die Leistung, die ihm in erster Linie einen Platz in der Kieler Stadtgeschichte sichert. Der vorliegende Band bietet eine Auswahl, da bereits als Band 18/19 der „Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte“ eine wissenschaftlich vorbildliche und seit 1916 vollständig vorliegende, über tausend Seiten starke Ausgabe von Moritz Stern erschien.

Wann Bremer mit der Niederschrift seiner Chronik begonnen hat, kann wegen fehlender Angaben nur erschlossen werden. Es wird nicht vor 1704 gewesen sein, als er die Bestände des städtischen Archivs ordnete und verzeichnete. Hier fand Bremer die Hauptquellen, aus denen er geschöpft hat, namentlich Stadtbücher, Urkunden und Akten. Vieles, was er herangezogen hat, ist nicht mehr erhalten. Das macht seine heute noch in der Originalhandschrift vorhandene Chronik um so wertvoller.

Asmus Bremer war Sproß einer in Kiel ansässigen Familie, die wie der Name sagt, wohl ursprünglich in Bremen beheimatet war. Der Großvater, Schuhmacher Heinrich (Hinrich) Bremer, wurde 1626 Bürger. Sein Sohn Asmus Bremer d. Ä. handelte als Kaufmann mit Bier, Wein und Branntwein. Er hatte zwei Söhne, nämlich Jürgen und Asmus, den späteren Bürgermeister und Verfasser dieser Chronik.

Dessen Geburtsdatum ist nicht überliefert; er studierte seit 1670 an der damals noch jungen Christian-Albrechts-Universität Rechtswissenschaften und wurde nach Abschluß seiner Studien Advokat. 1684 leistete er in Kiel den Bürgereid, am 9 . Januar 1688 wurde er zum Ratsherrn gewählt und vereidigt. Am 2 . Juni 1713 wurde er „auf gnädigsten Befehl“ des Landesherrn Bürgermeister. In dieser Funktion starb er am 31. Juli 1720 in hohem Alter.

Jürgen Jensen (Hg.):
Asmus Bremers Chronik 
(Sonderveröffentlichung 4 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1976 | 128 Seiten
ISBN 978-3-529-061592
In der Geschäftsstelle zum Preis von 10,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 14,00 €)
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