Kirchenbau um 1900 zwischen Historismus und Moderne.
Keine andere Stadt in Deutschland weist heute noch vier bestehende Garnisonskirchen auf. Alle vier wurden um 1900 erbaut. Sie stehen in enger Verbindung zur rasanten städtebaulichen Entwicklung, die Kiel der Ansiedlung der Kaiserlichen Marine und dem Reichskriegshafen verdankt.
Bis heute sind die Kirchen städtebaulich prägnant; sie verkörpern architektonisch anspruchsvolle Positionen im Ringen zwischen einem traditionsgebundenen Historismus und der Moderne. In einer Zeit, in der viel über angemessene kirchliche Bauformen und Bautypen diskutiert wurde, spiegeln die Kieler Garnisonskirchen diese Reformbemühungen beispielhaft wider.
Der vorliegende Band widmet sich vor allem der Pauluskirche am Niemannsweg in Düsternbrook, der katholischen Garnisonskirche St. Heinrich, der überregional besonders bedeutenden Petruskirche in der Wik sowie der Rolle der Marinebauten im Kieler Stadtgefüge. Er spürt in sechs Beiträgen – von Oliver Auge, Klaus Gereon Beuckers, Jens Lowartz, Charlott Hannig, Sören Groß und Katharina Priewe – architektonischen Einflüssen und Konzeptionen, Fragen der Kirchenausstattung und dem denkmalpflegerischen Umgang mit ihnen nach. So gelingt ein in vielen Aspekten überraschender, die bisherigen Kenntnisse erweiternder Blick auf ein bedeutendes Stück Kieler Stadtbaugeschichte.
Klaus Gereon Beuckers, Katharina Priewe (Hrsg.):
Die Kieler Garnisonskirchen – Kirchenbau um 1900 zwischen Historismus und Moderne
(Sonderveröffentlichung 83 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Verlag Ludwig | Kiel 2017 | 200 S.
ISBN 978-3-86935-311-1
In der Geschäftsstelle zum Preis von 18,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 24,90 €).