Das Varbuch als Quelle zur Rechts- und Sozialgeschichte.
Gwendolyn Peters befasst sich mit der Strafrechts- und Kriminalitätsgeschichte der Stadt Kiel im 15. und 16. Jahrhundert. Das Varbuch gibt als Quelle Aufschluss über vor Gericht verhandelte Fälle von Kapitalverbrechen. Aus dem Vergleich der Rechtsquellen mit der tatsächlichen Strafrechtspraxis wird deutlich, dass vor Gericht eine durchgängige gesellschaftliche Ungleichheit zu Gunsten vermögender und angesehener Personengruppen herrschte.
Durch die Aufnahme von Ansätzen der Historischen Kriminalitätsforschung liegt erstmals eine sozialgeschichtliche Analyse des Varbuchs als Quelle zur Kriminalitätsgeschichte vor. In der Schichtspezifik von Straftaten sowie der sozialen Einbindung, Spezialisierung und Mobilität der Delinquenten äußert sich die Alltäglichkeit spätmittelalterlicher städtischer Kriminalität.
Gwendolyn Peters:
Kriminalität und Strafrecht in Kiel im ausgehenden Mittelalter. Das Varbuch als Quelle zur Rechts- und Sozialgeschichte
(Sonderveröffentlichung 82 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Verlag Peter Lang | Frankfurt/M. 2017 | 162 S.
ISBN 978-3-631-72193-3
Auch erschienen als Kieler Werkstücke Bd. 45
In der Geschäftsstelle zum Preis von 10,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 15,00 €).