Band 9 – Kiel im Kaiserreich

Das Erscheinungsbild der Marinestation der Ostsee 1871 – 1918.

Welche Veränderungen brachte der Status als Marinestation der Ostsee für Kiel? In drei Kapiteln werden der Wandel der Stadtlandschaft, der Schiffbau und Erscheinungsformen des Kieler Gesellschaftslebens behandelt. Dies beschränkt sich nicht auf den Mikrokosmos Stadt aus seiner eigenen Perspektive, sondern spiegelt auch die Wahrnehmung Kiels auf nationaler Ebene wider.

Während des Kaiserreichs, vor allem unter Wilhelm II., prägten die Marine und ihr Tross Kiels Erscheinungsbild. Die von Kreisen um den Kaiser befeuerte Flottenbegeisterung und die Bedeutung der Seerüstung in der internationalen Politik lenkten seit der Jahrhundertwende die Blicke der Deutschen mit ziemlicher Regelmäßigkeit auf Seiner Majestät Kriegshafen an der Ostsee. Stapelläufe von Kriegsschiffen, „Flottenrevuen“, Kieler-Woche-Segelregatten etc. waren keine lokalen Ereignisse mehr, sondern fanden weit über die Stadt- und Provinzgrenzen hinaus ein lebhaftes Echo.

Die Öffentlichkeit bezog ihr Bild von Kiel aus weit verbreiteten Familienzeitschriften wie der „Leipziger Illustrirten Zeitung“, aus den vielen Publikationen und Prachtbänden über Wilhelm II., aus Marinezeitschriften oder aus der Tagespresse. Dort erschienen damals die ausnahmslos zeitgenössischen Bilddokumente, die in diesem Buch wiedergegeben werden. Ziel ist, das Bild dieser Epoche, deren katastrophale Folgen für die deutsche Geschichte bekannt sind, aus lokalhistorischem Blickwinkel zu ergänzen.

Titel SV 9 Kiel im Kaiserreich

 

 

 

 

 

 

Jürgen Jensen:
Kiel im Kaiserreich. Das Erscheinungsbild der Marinestation der Ostsee 1871 – 1918
(Sonderveröffentlichung 9 der Gesellschaft für Kieler
Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1978 | 129 Seiten
ISBN 3-529-02638-7
(Mitgliederpreis 28,00 €)
Leider vergriffen!

Band 8 – Materialien zur Kulturgeschichte Kiels

Aus der Zeit des Zweiten Deutschen Kaiserreiches 1871 – 1918.

In den 1970er Jahren entwickelte sich auch in Kiel die moderne Stadtgeschichtsforschung als fester Bestandteil der neueren Geschichtswissenschaft. Man erkannte jedoch, dass sich viele Entwicklungen  mit sozialwissenschaftlichen Fragestellungen allein nicht fassen ließen. Man müsse nach „dem Gegenständlichen“, dem „kollektiv Brauchtümlichen“ fragen – dem Alltagsleben der Bevölkerung im Stadtquartier, der Trennung von Wohn- und Arbeitsplatz, nach Kleidung und Nahrungsgewohnheiten, Lesestoffen, Theater und Vergnügungen, nach Festen und Feiern im Jahreslauf. Darin werde der Lebensstil einer Stadt greifbar.

In diesem Sinne bot Prof. Dr. Kai Detlev Sievers in den Jahren 1976/77 zwei volkskundliche Seminare an, um mit Studierenden erstmals an solchen kulturellen Aspekten den eklatanten Wandel vom klein- zum großstädtischen Leben in Kiel um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zu erforschen. Einige der dabei entstandenen Beiträge sind hier zusammengefasst. Man darf keine methodisch und inhaltlich voll ausgereiften Materialaufbereitungen erwarten, auch  keine sensationellen Forschungsergebnisse. Sinn und Zweck der Publikation war es vielmehr, auf das weite Feld „städtischen Lebens“ in Kiel während dieser Periode aufmerksam zu machen und zu weiterführenden Untersuchungen anzuregen .

Inhalt:

  • Kai Detlev Sievers: Einführung
  • Detlef Strempel: Produktion, Angebot und Konsum von Lesestoff
  • Sigrid Engel: Kirchliches Leben im Spiegel der Kieler Synodalberichte 1879 – 1909
  • Kai Detlev Sievers: Arbeiterwohnungen in der Kieler Innenstadt vor dem Ersten Weltkrieg
  • Karl-Heinrich Effinghausen / Wolfgang Zeigerer: Die Wohnsituation im Spiegel der Bevölkerungsstruktur (an ausgewählten Beispielen)
  • Werner Schultz: Einige Bemerkungen zur Kriminalität
  • Perdita Schadow: Nahrungsversorgung und Nahrungsgewohnheiten

Titel SV 8 Materialien aus der Kulturgeschichte Kiels

 

 

 

 

 

 

 

Kai Detlev Sievers (Hg.):
Materialien zur Kulturgeschichte Kiels aus der Zeit des Zweiten Deutschen Kaiserreiches 1871 – 1918
(Sonderveröffentlichung 8 der Gesellschaft für Kieler
Stadtgeschichte)

Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. | Kiel 1979 | 195 Seiten
Keine ISBN
(Mitgliederpreis 12,00 €)

Leider vergriffen!