Band 83 – Die Kieler Garnisonskirchen

Kirchenbau um 1900 zwischen Historismus und Moderne.

Keine andere Stadt in Deutschland weist heute noch vier bestehende Garnisonskirchen auf. Alle vier wurden um 1900 erbaut. Sie stehen in enger Verbindung zur rasanten städtebaulichen Entwicklung, die Kiel der Ansiedlung der Kaiserlichen Marine und dem Reichskriegshafen verdankt.

Bis heute sind die Kirchen städtebaulich prägnant; sie verkörpern architektonisch anspruchsvolle Positionen im Ringen zwischen einem traditionsgebundenen Historismus und der Moderne. In einer Zeit, in der viel über angemessene kirchliche Bauformen und Bautypen diskutiert wurde, spiegeln die Kieler Garnisonskirchen diese Reformbemühungen beispielhaft wider.

Der vorliegende Band widmet sich vor allem der Pauluskirche am Niemannsweg in Düsternbrook, der katholischen Garnisonskirche St. Heinrich, der überregional besonders bedeutenden Petruskirche in der Wik sowie der Rolle der Marinebauten im Kieler Stadtgefüge. Er spürt in sechs Beiträgen – von Oliver Auge, Klaus Gereon Beuckers, Jens Lowartz, Charlott Hannig, Sören Groß und Katharina Priewe – architektonischen Einflüssen und Konzeptionen, Fragen der Kirchenausstattung und dem denkmalpflegerischen Umgang mit ihnen nach. So gelingt ein in vielen Aspekten überraschender, die bisherigen Kenntnisse erweiternder Blick auf ein bedeutendes Stück Kieler Stadtbaugeschichte.

Titelabb SV 083 Garnisonskirchen

Klaus Gereon Beuckers, Katharina Priewe (Hrsg.):
Die Kieler Garnisonskirchen – Kirchenbau um 1900 zwischen Historismus und Moderne
(Sonderveröffentlichung 83 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Verlag Ludwig | Kiel 2017 |  200 S.
ISBN 978-3-86935-311-1
In der Geschäftsstelle zum Preis von 18,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 24,90 €).

Band 29 – Denkmaltopographie Landeshauptstadt Kiel

Dieser Band erschien gleichzeitig in der Reihe Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein – Band 1, Landeshauptstadt Kiel.

Wer Gebäude, Straßen und Ortsbilder als Zeugnisse der Geschichte erhalten will, muß sie zuvor kennen und ihre Bedeutung verstehen. Erst wenn Denkmalbewußtsein geschaffen ist, können Denkmalschutz und Denkmalpflege wirksam werden. Die Denkmaltopographie will diese Aufgabe leisten. Sie wendet sich an die breite Öffentlichkeit.

Kiel ist eine Stadt mit einer über 750-jährigen Geschichte. Das äußere Erscheinungsbild hat sich mehrfach gewandelt. Der vorliegende Band hatte alle Schwierigkeiten der denkmaltopographischen Darstellung zu lösen, bis hin zu denen, die eine im Zweiten Weltkrieg in ihrem altstädtischen Kern zerstörte und in den 1950er Jahren neu gestaltete Großstadt des 19. und 20. Jh. mit Industriezonen und einem ausgedehnten, weitgehend modern überformten Landgebiet bietet.

Wer sich skeptisch fragt, was unter diesen Umständen an Denkmalwerten erwartet werden kann, wird überrascht werden. Sicher ist Kiel als Denkmalort nicht vorrangiges touristisches Ziel, jedoch bietet die Stadt knapp 250 .000 Menschen Heimat – das heißt geschichtlich geprägte Unverwechselbarkeit und Erinnerung. Und eben durchaus Uberraschungen – nicht nur für Touristen.

Die Aufnahme von Gebäuden und Gebäudegruppen in das Buch und die Hervorhebung von städtebaulichen Strukturen zeigt auf, woran sich Erinnerungen knüpfen und wo bauliche und städtebauliche Leistungen der Vergangenheit noch erkennbar sind. Es bietet eine Grundlage für die notwendige Bewertung, welchen Erinnerungen und Leistungen im Landesmaßstab eine besondere geschichtliche, künstlerische, wissenschaftliche oder städtebauliche Bedeutung zukommt, so daß sie durch Eintragung in das Denkmalbuch denkmalrechtlich geschützt werden müssen.

Mit der Bearbeitung der Topographie wurde im Januar 1988 begonnen, das Manuskript im November 1994 abgeschlossen. Die Hauptbearbeitung lag in Händen von Oberkonservator Dr. phil. Lutz Wilde. Die Erfassung und wesentliche Textbeiträge leisteten Dr. phil. Renate Jacobs, Dr. phil. Ulrike Weber-Karge und Dr. phil. Sabine Ladwig. Regierungsbaudirektor Dr.-Ing. Gert Kaster bearbeitete den Kartenteil.

Die Drucklegung dieses Bandes wurde durch Mittel der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein mitfinanziert.

Titel SV 29 Wilde, Denkmaltopographie

 

 

 

 

 

 

 

Lutz Wilde:
Denkmaltopographie Landeshauptstadt Kiel

(Sonderveröffentlichung 29 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Wachholtz Verlag | Neumünster 1995 | 608 Seiten
ISBN 3-529-02520-8
In der Geschäftsstelle zum Preis von 29,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 42,50 €).
Nur noch wenige Exemplare!

Band 19 – Historischer Stadtbildatlas Kiel

Eine Dokumentation zu den Anfängen der Ortsbild- und Denkmalpflege um 1900.

Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein zeigte Kiel ein stetig gewachsenes, mittelalterlich-kleinstädtisches und in sich geschlossenes Bild. Mit der neuen Aufgabe als preußische Provinzial-Hauptstadt und Erster Kriegshafen des Deutschen Reiches änderte die Stadt ihr Aussehen grundlegend. Um den Großstadt- und Marinefunktionen mit ihren expandierenden Ansprüchen gerecht zu werden, schien den damaligen Zeitgenossen ein Stadtumbau unumgänglich. Ohne Zögern gab man Zwängen der neuen Zeit nach und ließ erkennen, dass Stadtveränderung eben auch ein Ausdruck von Struktur- und Gesinnungswandel ist.

Diese Entwicklung ging einher mit einer fortschreitenden Zerstörung der historischen Altstadt. Verfechter einer bewahrenden Ortsbild- und Denkmalpflege stellten eine kleine Minderheit dar und konnten sich nicht durchsetzen. Wenn heute die Frage gestellt wird, warum Kiel entscheidende Formen einer menschengerechten Stadt zu verlieren droht (oder vielleicht in den Jahrzehnten seit dem Erscheinen dieses Buches schon  verloren hat), so kann die Kenntnis der historischen Entwicklung sicherlich Antworten geben.

Aus dem Fundus an Fotodokumenten des Stadtarchivs, ergänzt durch einige Bilder aus öffentlichen Sammlungen, wird ein Panorama vom alten Kiel rekonstruiert, das dann im Zweiten Weltkrieg den letzten Rest seiner architektonischen Identität einbüßte.

Titelabb SV 19 - Historischer Stadtbildatlas Kiel

 

 

 

 

 

 

 

Jürgen Jensen:
Historischer Stadtbildatlas Kiel.  Eine Dokumentation zu den Anfängen der Ortsbild- und Denkmalpflege um 1900
(Sonderveröffentlichung 19 der Gesellschaft für Kieler
Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1986 | 143 Seiten
ISBN 3-529-02689-1
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