Im Ersten Weltkrieg wurde erstmals die gesamte Bevölkerung mobilisiert, um die Soldaten an den Fronten und auf den Meeren zu unterstützen. Anhand zeitgenössischer Quellen wie Augenzeugenberichten, Tagebuch-Aufzeichnungen und Zeitungsartikeln von der Mobilmachung 1914 bis zum Kriegsende 1918 zeigt Martin Rackwitz, mit welchen Problemen die Kieler Bevölkerung im grauen Kriegsalltag zu kämpfen hatte. Als in Deutschland 1916 die Nahrungsmittel knapp wurden, kam es auch in Kiel zu Unruhen.
Nach dem Hungerwinter 1916/17 war die Moral der Kieler Arbeiterinnen und Arbeiter gebrochen. Die Proteste gegen die schlechte Versorgungslage schlugen in Massenstreiks und Forderungen nach politischen Reformen und einem schnellen Ende des Krieges um.
Der Kieler Matrosenaufstand 1918 löste die Revolution aus, die Deutschland den lang ersehnten Frieden brachte.
Martin Rackwitz:
Kriegszeiten in Kiel. Alltag und Politik an der Heimatfront 1914/18
(Sonderveröffentlichung 72 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Verlag Ludwig | Kiel 2013 | 304 S.
ISBN 987-3-86935-214-5
In der Geschäftsstelle zum Preis von 14,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 19,80 €).
Als 1865 die Marinestation der Ostsee nach Kiel verlegt wurde und 1867 die Herzogtümer Schleswig und Holstein zur prußischen Provinz geworden waren, hatte dies gravierende Auswirkungen auf dei Bevölkerungsstruktur der Stadt. Zwei Adressbücher aus den Jahren 1869 und 1909 sowei zahlreiche historische Zeichnungen und Fotografien dienen Kai Detlev Sievers als Quellen seiner Untersuchung der Kieler Berufswelt in dieser Periode der Umwälzung.
Ihr Vergleich ermöglicht Einblicke in die gesellschaftlichen Strukturen der Stadt und liefert so einen Beitrag zur Sozial-, Wirtschafts- und nicht zuletzt zur Bildungsgeschichte Kiels.
Kai Detlev Sievers:
Kieler Berufe im Wandel 1869/1909
(Sonderveröffentlichung 71 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Husum Druck | Husum 2013 | 262 S.
ISBN 978-3-89876-645-6
In der Geschäftsstelle zum Preis von 10,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 14,95 €).
zwischen 1870 und 1914.
Das vorliegende Buch schildert die Entwicklung einer modernen Großstadt im 19. Jahrhundert. Damit wurde ein Forschungsgegenstand aufgegriffen, der lange Zeit nicht oder nur unzulänglich bearbeitet worden war. Bis dahin hatte sich die stadtgeschichtliche Forschung hauptsächlich auf das Mittelalter konzentriert, mit zaghaften Vorstößen bis in die napoleonische Zeit hinein. Mit der Entwicklung der Städte während der Industrialisierung, in der sie die wesentlichen Strukturen ihres heutigen Erscheinungsbildes ausbildeten, beschäftigten sich fast ausschließlich Lokalchronisten, deren Werke sich meist in einer Aneinanderreihung herausragender Ereignisse erschöpften. Erst Mitte der 1950er Jahre begann die wissenschaftliche Erarbeitung der neuesten Stadtgeschichte, an die der Verfasser mit diesem Buch anknüpfte.
Rüdiger Wenzel:
Bevölkerung, Wirtschaft und Politik im kaiserlichen Kiel
(Sonderveröffentlichung 7 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1978 | 292 Seiten
Ohne ISBN
In der Geschäftsstelle zum Preis von 7,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 9,00 €).
Geschäftsstelle im Stadtarchiv