Die Landeshauptstadt Kiel hat mehr zu bieten als nur die Kieler Woche, Segelwettkämpfe, Kreuzfahrer und Fährverbindungen nach Skandinavien.
Auch wenn sie vor allem seit dem frühen 20. Jhdt. einem stetigen Wandel ausgesetzt war, sind zahlreiche Spuren aus der Vergangenheit noch zu entdecken. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes, junge Archäologinnen und Archäologen, nehmen uns mit auf eine spannende Reise, die von den ersten Siedlern an der Ostsee über Schiffswracks in der Kieler Förde und kaum bekannte Zeugnisse der NS-Zeit bis in die Gegenwart führt. Dabei geht es nicht nur um archäologische Funde, sondern ebenso um stadtgeschichtliche und stadtgesellschaftliche Fragen.
Der Band zeigt in vielfältiger Form das Erbe der Moderne in unserer Stadt und stellt interessante Aspekte aus der Alltagskultur der Bürgerinnen und Bürger vor. Alle Beiträge sind spannenden und ungewöhnlichen Feldern der Archäologie der Moderne gewidmet.
Ein Buch, das in seiner Themenvielfalt zum Entdecken einlädt und Material für Diskussionen und zukünftige Stadtgestaltung bietet. Großartige Fotos, zahlreiche Karten und Abbildungen geben einen lebendigen Einblick in die Geschichte der Fördestadt.
Inhalt:
Kiel im Spiegel archäologischer Quellen
Kiel wird Küste. Die ersten Siedler an der Ostsee
Wohnen in bester Lage. Die Ausgrabungen in der Haßstraße
Die alte Festung und das Meer. Kiel-Friedrichsort im Fokus der Archäologie
Untergegangen in der Kieler Förde. Neuzeitliche Schiffswracks aus drei Jahrhunderten
Das ehemalige Marine-Untersuchungsgefängnis in Kiel-Wik – Graffiti aus vier Kellerzellen – Arrest mit endlosem Hunger
Bomber, Bark und Seekuh. Wracks des 2. Weltkrieges in der Kieler Förde
Versenkt – vergraben – vergessen. Das Wrack des Schweren Kreuzers „Admiral Scheer“
„Klar zum Tauchen!“ – U 995 als lebendiges Museum
Rüstungsbetrieb, Güterbahnhof und Radioteleskop. Strukturwandel an der CAU
Die Parzelle im Möbelhaus. Untersuchungen auf dem Gelände des „Prüner Schlags“ – Die Parzelle – Today’s Trash – Tomorrow’s Relic?!
Tatbestand: Sachbeschädigung!? Die Graffiti im Johanna-Mestorf-Hörsaal der CAU
Vom Horten und Finden – Moderne Depotfunde in der Stadt für alle?
Bildteil
Fritz Jürgens / Wolf Ulrich Müller (Hg.): Mehr als nur Sailing City! Kiel im Spiegel archäologischer Quellen (Sonderveröffentlichung 98 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Verlag Ludwig | Kiel 2022 | 216 Seiten, 24 S/W- und 109 Farbabbildungen, Klappenbroschur ISBN 978-3-86935-435-4 In der Geschäftsstelle zum Preis von 22,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 29,90 €)
Auf der Grundlage bislang unbekannter Briefe, Lebenserinnerungen und Zeitungsberichte beschreibt der Autor das Kunstleben in Kiel zur Kaiserzeit. Als Standort der Kriegsmarine und der Kaiserlichen Werften wuchs dessen Bevölkerung zwar rasant, doch die kulturelle Entwicklung der Stadt hinkte deutlich hinterher. Von den lokalen Künstlerinnen und Künstlern war allein Fritz Stoltenberg in der Lage, den auswärtigen Marinemalern die Stirn zu bieten, die die Flottenpolitik des Kaisers in ihren Gemälden verherrlichten.
Erst mit der Gründung der Schleswig-Holsteinischen Kunstgenossenschaft im Jahr 1894 und der Einweihung der heutigen Kunsthalle im Jahr 1909 trat eine deutliche Verbesserung der Verhältnisse ein. Ein Schwerpunkt des Buches ist die Wiederentdeckung von Sophie Sthamer-Seelig, der wohl bedeutendsten schleswig-holsteinischen Malerin dieser Zeit. In rund 25 ausführlichen Biografien würdigt der Autor daneben Hans Olde, Heinrich Heger, Dora Arnd Raschid, Clara von Sivers, Clarita Beyer, Julius Fürst, Thomas Wolters, Eduard Lürssen, Heinrich Mißfeldt und weitere Künstlerpersönlichkeiten.
Ulrich Schulte-Wülwer: Kieler Künstler, Band 2: Kunstleben in der Kaiserzeit 1871-1918
(Sonderveröffentlichung 81 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Boyens Buchverlag | Heide 2016 | 448 S.
ISBN 978-3-8042-1442-2
In der Geschäftsstelle zum Preis von 25,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 35,00 €).
Für alle drei Bände gemeinsam zahlen Mitglieder 65,00 €.
Wirklichkeit und Wahrnehmung der Stadt auf alten Photographien.
Dieser Band bietet in über 500 Abbildungen einen Überblick über die in der Alten Photographischen Sammlung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte überlieferten originalen Bilddokumente. Ortsansichen, Schiffs- und Bürgerporträts dokumentieren den Weg des „mittelalterlichen“ Kiel in die Neue Zeit, als sich die Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Großstadt und Metropole Schleswig-Holsteins entwickelt.
Das zeigt sich an dem sich wandelnden Stadtbild, das ist in der Kieler Gesellschaft, das ist am Alltag und in Handel und Wandel abzulesen. Hafen und Marine werden zum bestimmenden Merkmal des neuen Erscheinungsbilds.
Jürgen Jensen: Kieler Bilderschatz. Wirklichkeit und Wahrnehmung der Stadt auf alten Photographien (Sonderveröffentlichung 69 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Boyens Verlag | Heide 2012 | 526 S. ISBN 978-3-8042-1358-6
Bei uns leider vergriffen!
Die Revolution 1918/19 war eine Zäsur. Der Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Demokratie ist ein Wendepunkt der deutschen Geschichte. Kiel stand am Beginn dieses Wandels. Gleichwohl spielte der Arbeiter- und Matrosenaufstand lange weder im kollektiven Gedächtnis der Stadt und der Republik noch in der wissenschaftlichen Forschung eine dem angemessene Rolle.
Der Kieler Initiativkreis 1918/19 ist ein Verbund von Interessierten, die sich von Berufs wegen und aus Fachinteresse mit der Materie befassen. Die Beiträge umfassen daher aktuelle wissenschaftliche Ansätze, bisher wenig beachtete historische und soziologische Aspekte sowie neue biographische Studien. Inhalt:
Peter Brandt: Der historische Ort der deutschen Revolution von 1918/19
Martin Lätzel: Revolution aus Prinzip? 1918 aus der Perspektive des postdemokratischen Zeitalters
Harald Schmid: „Vergesst nicht, das deutsche Volk hat eine Revolution gemacht!“ Revolution und Erinnerung – Zur Nachgeschichte des 9. November 1918
Rolf Fischer: Kein Rauschen mehr im Blätterwald – die Revolution 1918 im medialen Abseits
Jürgen Jensen: Kiel und die Novemberrevolution 1918. Ein Überblick
Klaus Kuhl: Gustav Garbe – eine bemerkenswerte Kieler Persönlichkeit
Johannes Rosenplänter: Zur Entstehung der „Ruhestätte der Opfer der Revolution“ auf dem Kieler Eichhoffriedhof 1918-1924. Ein Werk des Landschaftsarchitekten Leberecht Migge
Jens Rönnau: Matrosenaufstand im Marinebunker. Wie kann ein Bunker des Zweiten Weltkriegs mit dem Matrosenaufstand von 1918 in Beziehung stehen?
Ferdinand Tönnies †: Der Gang der Revolution. Eingeleitet und kommentiert von Uwe Carstens
Fiete Kalscheuer: Gustav Radbruch und der Kapp-Putsch in Kiel
Rolf Fischer (Hg.): Revolution und Revolutionsforschung. Beiträge aus dem Kieler Initiativkreis 1918/19 (Sonderveröffentlichung 67 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Verlag Ludwig | Kiel 2011 | 144 S. ISBN 978-3-86935-059-2 In der Geschäftsstelle zum Preis von 10,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 14,80 €).
Anhand von Zeitzeugenberichten, Aktenauszügen und Zeitungsartikeln vermittelt die Historikerin Christa Geckeler vielfältige Einblicke in die Epoche der Kaiserzeit in Kiel.
Die Entscheidung, Kiel zum Reichskriegshafen zu erheben, bedeutete einen völligen Bruch mit der bisherigen Geschichte. Die Marine und die Werftindustrie bestimmten fortan über die Geschichte der Stadt. Zeitzeugen aus unterschiedlichen sozialen Schichten lassen die damit verbundenen Geschehnisse aus persönlicher Sicht lebendig werden und erinnern an die Lebensumstände der hier wohnenden Menschen.
Die Dokumente berichten darüber hinaus von den Ereignissen, die Kiel prägten, von der Einweihung des Nord-Ostsee-Kanals, damals noch „Kaiser-Wilhelm-Kanal“, und der erstmaligen Durchführung der Kieler Woche als Segelregatta, aber auch von den Nöten und Schrecknissen des Ersten Weltkrieges, an dessen Ende sich die Revolution von Kiel aus ausbreitete und das Kaiserreich unterging.
Christa Geckeler (Hg.): Erinnerungen an Kiel zur Kaiserzeit 1871-1918 (Sonderveröffentlichung 65 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Husum Druck | Husum 2010 | 256 S. ISBN 978-3-89876-492-6 Bei uns leider vergriffen!
Die Helden der deutschen Novemberrevolution 1918 sind und bleiben die Matrosen der kaiserlichen Kriegsmarine. Sie zündeten den revolutionären Funken. Zunächst in Wilhelmshaven, dann in Kiel, von wo aus er sich rasch über das ganze Land ausbreitete. Das morsche Kaiserreich stürzte zusammen. Die erste demokratische Republik auf deutschem Boden entstand.
Gustav Noske war damals einer der bekanntesten Politiker der SPD. In Marineangelegenheiten kannte er sich aus. Von Regierung und Parteispitze in den Unruheherd Kiel entsandt, wurde er dort von den Matrosen mit Jubel empfangen. Noske ließ sich zum Obersten Soldatenrat von Kiel wählen, dann zum Gouverneur, bis er zum Jahresende nach Berlin beordert wurde, um in die Regierung der Volksbeauftragten einzutreten.
Welche Politik betrieb der populäre und damals noch keineswegs mit seinem negativen Ruf behaftete SPD-Politiker in der Ostseestadt? Das ist das Thema dieses Buches.
Die Veröffentlichung erwuchs aus dem Buch „Gustav Noske. Eine politische Biographie“, das Wolfram Wette, Historiker am Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, 1987 vorlegte.
Wolfram Wette: Gustav Noske und die Revolution in Kiel 1918 (Sonderveröffentlichung 64 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Boyens Verlag | Heide 2010 | 128 S. ISBN 978-3-8042-1322-7 In der Geschäftsstelle zum Preis von 9,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 12,90 €)
(Nur noch wenige Exemplare!)
Nachdem 1861 – noch in dänischer Zeit – das Kieler Schulwesen neu geordnet worden war, fand bereits 1897 die Gründung der heutigen Hebbelschule statt. Sie feierte 2003 ihr „offizielles“ einhundertjähriges Bestehen. Dieses Buch erzählt die frühe Geschichte der Schule, erläutert Hintergründe und stellt verantwortliche Personen, aber auch zahlreiche Mitglieder des Lehrkörpers sowie Schülerinnen und Schüler in Wort und Bild vor. Nicht zuletzt die Darstellung des Unterrichts ermöglicht einen tiefen kulturgeschichtlichen Blick in die Vergangenheit, der die Kaiserzeit bis zum Ende des Ersten Weltkrieges umfasst. Pläne und zeitgenössische Fotos illustrieren den Band.
Jürgen Plöger: Die Anfangsjahre der Kieler Hebbelschule. Ein Blick in die Kaiserzeit (Sonderveröffentlichung 41 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Ludwig Verlag | Kiel 2003 | 126 Seiten ISBN 978-3-93359-842-7 In der Geschäftsstelle zum Preis von 8,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 11,50 €).
Dokumentation eines internationalen Kolloquiums vom 13. – 15. Mai 1992 aus Anlass des 750. Jahrestages der Stadtgründung, das gemeinsam von der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. und dem Historischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel veranstaltet wurde.
Das Buch ist gleichzeitig erschienen als Beiheft 3 in der Reihe Historische Mitteilungen. Aus dem Inhalt:
Michael Salewski: Deutschland als Seemacht
Michael Epkenhans: Seemacht = Weltmacht
Jost Düffer: Wilhelm II. und Adolf Hitler
Jörg Duppler: Revisionismus oder Weltmachtstreben?
Werner Rahn: Strategische Wechselwirkung zwischen Nord- und Ostseekriegführung im 19. und 20. Jahrhundert
Hans-Jochen Meyer-Höper: Die Bundesmarine in der Ostsee
Klaus Herold: Der Kieler Brandtaucher
Wilhelm Deist: Kiel und die Marine im Ersten Weltkrieg
Hans-Georg Glaeßer: Das Institut für Seeverkehr und Weltwirtschaft
Dieter Adelung: Die Geschichte des Instituts für Meereskunde
Uwe Jenisch: Maritime Wirtschaft
Carl-Axel Gemzell: Handels- und Marinepolitik in Nordeuropa
Heinrich Walle: Marinebauten in Kiel
Jürgen Jensen: Schiffbau in Kiel. Planungen für ein Industriemuseum
Jürgen Jensen u.a.: Kiel, die Deutschen und die See (Sonderveröffentlichung 25 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Franz Steiner Verlag | Stuttgart 1992 | 253 Seiten ISBN 978-3-515-06266-4 In der Geschäftsstelle zum Preis von 15,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 44,00 €)
Bis vor wenigen Jahrzehnten kamen Frauen in der traditionellen Geschichtsschreibung kaum vor. Im allgemeinen, von Männern diktierten Verständnis von Geschichte waren ihre Lebenssituationen, Leistungen, Erfahrungen irrelevant. Einzelne erlangten durch ihre Taten, Fähigkeiten oder Kenntnisse ein Männern vergleichbares öffentliches Ansehen und fanden Eingang in die Geschichte. Sie waren die Ausnahmen, die die Regel bestätigten. Die Autorin fand es an der Zeit, dies zu ändern. Ihre Untersuchung der Lebensverhältnisse weiblicher Dienstboten zur Kaiserzeit ist ein Ergebnis der sich damals entwickelnden Frauenforschung, die die Situation von Frauen als integralen Bestandteil von Gesellschaft und also auch von Geschichte versteht. „Frauen haben Geschichte ja nicht nur erlitten, sondern sie auch ‚gemacht‘; sie haben ihre Verhaltensweisen und Rollen weitergegeben und damit stabilisiert. Insofern ist Frauengeschichte exemplarisch für eine kritische Geschichtsvermittlung: kritisch in dem Sinne, daß man erkennt, daß die Rolle der Frau auch durch das Verhalten der Frauen selbst festgelegt wurde.“ Sie weist darauf hin, dass weibliche Dienstboten auch durch die Hausfrauen, ihre eigenen Geschlechtsgenossinnen, unterdrückt wurden.
Marion Bejschowetz-Iserhoht: Dienstboten zur Kaiserzeit. Weibliches Hauspersonal in Kiel 1871 – 1918 (Sonderveröffentlichung 17 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1984 | 182 Seiten Ohne ISBN In der Geschäftsstelle zum Preis von 6,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 9,00 €)
Drei Schriften aus der Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung sind in diesem Band neu herausgegeben und wieder zugänglich gemacht. Alle Autoren waren Augenzeugen. Wilhelm Brecour gehörte zu den führenden Kieler Sozialdemokraten der Kaiserzeit und Weimarer Republik; er hatte große Teile dessen, das er beschrieb, selbst miterlebt und -gestaltet. Lothar Popp, der die Kieler USPD leitete, und der Marineangehörige Karl Artelt waren Protagonisten des Arbeiter- und Matrosenaufstandes in Kiel, der zur Revolution führte; beide folgten Gustav Noske im Vorsitz des Obersten Soldatenrats von Kiel. Bernhard Rausch redigierte bis 1918 die sozialdemokratische „Schleswig-Holsteinische Volkszeitung“. Als Gustav Noske Ende 1918 Kiel wieder verließ, ging Rausch mit ihm nach Berlin.
Inhalt:
Wilhelm Brecour: Die sozialdemokratische Partei in Kiel (zuerst 1932)
Bernhard Rausch: Am Springquell der Revolution (zuerst 1918)
Lothar Popp / Karl Artelt: Ursprung und Entwicklung der Novemberrevolution 1918. Wie die deutsche Republik erstand (zuerst 1918)
Jürgen Jensen (Hg.): Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung (Sonderveröffentlichung 15 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte – Reprints zur Kieler Stadtgeschichte Band 2) Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1983 | 166 Seiten Ohne ISBN In der Geschäftsstelle zum Preis von 7,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 10,00 €)