Band 29 – Denkmaltopographie Landeshauptstadt Kiel

Dieser Band erschien gleichzeitig in der Reihe Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein – Band 1, Landeshauptstadt Kiel.

Wer Gebäude, Straßen und Ortsbilder als Zeugnisse der Geschichte erhalten will, muß sie zuvor kennen und ihre Bedeutung verstehen. Erst wenn Denkmalbewußtsein geschaffen ist, können Denkmalschutz und Denkmalpflege wirksam werden. Die Denkmaltopographie will diese Aufgabe leisten. Sie wendet sich an die breite Öffentlichkeit.

Kiel ist eine Stadt mit einer über 750-jährigen Geschichte. Das äußere Erscheinungsbild hat sich mehrfach gewandelt. Der vorliegende Band hatte alle Schwierigkeiten der denkmaltopographischen Darstellung zu lösen, bis hin zu denen, die eine im Zweiten Weltkrieg in ihrem altstädtischen Kern zerstörte und in den 1950er Jahren neu gestaltete Großstadt des 19. und 20. Jh. mit Industriezonen und einem ausgedehnten, weitgehend modern überformten Landgebiet bietet.

Wer sich skeptisch fragt, was unter diesen Umständen an Denkmalwerten erwartet werden kann, wird überrascht werden. Sicher ist Kiel als Denkmalort nicht vorrangiges touristisches Ziel, jedoch bietet die Stadt knapp 250 .000 Menschen Heimat – das heißt geschichtlich geprägte Unverwechselbarkeit und Erinnerung. Und eben durchaus Uberraschungen – nicht nur für Touristen.

Die Aufnahme von Gebäuden und Gebäudegruppen in das Buch und die Hervorhebung von städtebaulichen Strukturen zeigt auf, woran sich Erinnerungen knüpfen und wo bauliche und städtebauliche Leistungen der Vergangenheit noch erkennbar sind. Es bietet eine Grundlage für die notwendige Bewertung, welchen Erinnerungen und Leistungen im Landesmaßstab eine besondere geschichtliche, künstlerische, wissenschaftliche oder städtebauliche Bedeutung zukommt, so daß sie durch Eintragung in das Denkmalbuch denkmalrechtlich geschützt werden müssen.

Mit der Bearbeitung der Topographie wurde im Januar 1988 begonnen, das Manuskript im November 1994 abgeschlossen. Die Hauptbearbeitung lag in Händen von Oberkonservator Dr. phil. Lutz Wilde. Die Erfassung und wesentliche Textbeiträge leisteten Dr. phil. Renate Jacobs, Dr. phil. Ulrike Weber-Karge und Dr. phil. Sabine Ladwig. Regierungsbaudirektor Dr.-Ing. Gert Kaster bearbeitete den Kartenteil.

Die Drucklegung dieses Bandes wurde durch Mittel der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein mitfinanziert.

Titel SV 29 Wilde, Denkmaltopographie

 

 

 

 

 

 

 

Lutz Wilde:
Denkmaltopographie Landeshauptstadt Kiel

(Sonderveröffentlichung 29 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Wachholtz Verlag | Neumünster 1995 | 608 Seiten
ISBN 3-529-02520-8
In der Geschäftsstelle zum Preis von 29,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 42,50 €).
Nur noch wenige Exemplare!

Band 28 – Kieler Stadt- und Marinebilder

150 Jahre Foto-Atelier Renard.

Das Atelier der Fotografendynastie Renard in Kiel besteht seit mehr als 170 Jahren und ist damit eines der ältesten Foto-Fachgeschäfte in der ganzen Welt. Dieses Buch erschien zum 150. Jahrestag des Ateliers . Es versammelt historische Aufnahmen aus fünf Generationen, die Zeugnis geben nicht nur von der Entstehung und Entwicklung des fotografischen Handwerks, sondern vor allem von der Geschichte der Stadt, ihrer Menschen und besonderer Ereignisse vor und nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Dabei spielt die Marine eine herausragende Rolle, die auch besonders gewürdigt wird.

Titel SV 028 Renard

Holger Behling (Hg.):
Kieler Stadt- und Marinebilder. 150 Jahre Foto-Atelier Renard
(Sonderveröffentlichung 28 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster1993 | 136 Seiten
ISBN 978-3-529-02735-9
In der Geschäftsstelle zum Preis von 13,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 20,00 €).

Band 27 – „Christliches Wohlwollen und braver Bürgersinn“

Private und öffentliche Fürsorge in Kiel und ihre Bemühungen um die Lösung sozialer Probleme. Festschrift zum 200jährigen Bestehen der Gesellschaft Freiwilliger Armenfreunde Kiel.

Das soziale Netz, das heute Kranke, Alte, Arbeitslose oder sonst in Not geratene Menschen auffängt, wäre vor zweihundert Jahren nicht denkbar gewesen. Damals gehörte die Straßenbettelei in einer Stadt wie Kiel zum alltäglichen Bild. Als sie sich aber Ende des 18. Jahrhunderts dramatisch vermehrte, schlossen sich verantwortungsvolle Bürger zusammen, um durch Selbsthilfe gegenzusteuern.

Sie gründeten im Jahre 1793 die „Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde“, der es durch „christliches Wohlwollen und braven Bürgersinn“ in verhältnismäßig kurzer Zeit gelang, ein geordnetes Armenwesen zu schaffen. Seitdem hat die Gesellschaft ununterbrochen karitativ gewirkt – bis heute.

Diese Festschrift ist aus Anlaß der 200. Wiederkehr der Gründung entstanden. Sie zeichnet aber nicht die Entwicklung der Gesellschaft – die eine einzigartige Vereinigung menschlicher Nächstenliebe ist – in ihren Einzelzügen nach. Vielmehr zeigt sie die soziale Situation in Kiel und die damit zusammenhängenden Probleme der letzten zweihundert Jahre auf und weist auf einige wesentliche Maßnahmen hin, die zur Vorbeugung und Linderung von Not für die Kieler Bevölkerung ergriffen wurden.

Neben den privaten Initiativen, wie vor allem der Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde, war es vor allem die kommunale Verwaltung, die seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert begann, sozialfürsorgerisch tätig zu werden. Das war zweifellos eine Folge des Ausbaus der städtischen Selbstverwaltung. Die Tendenz zunehmender kommunaler Zuständigkeiten auf diesem Gebiet wuchs während der Zwangsbewirtschaftung in den beiden Weltkriegen weiter. Heute tragen die städtischen Sozialämter die Hauptlast der steigenden Sozialausgaben.

Das vorliegende Buch kann kein vollständiges Bild der vielfältigen sozialen Aufgaben und ihrer Lösungsversuche im Kiel seit 1793 zeichnen . Es möchte jedoch einen Eindruck vermitteln von den großen Leistungen, die von privater und öffentlicher Hand auf dem Gebiet der sozialen Fürsorge vollbracht worden sind.

Titel Festschrift 200 Jahre Gesellschaft Freiwilliger Armenfreunde

 

 

 

 

 

 

 

Kai Detlev Sievers / Karin Stukenbrock:
„Christliches Wohlwollen und braver Bürgersinn“. Private und öffentliche Fürsorge in Kiel und ihre Bemühungen um die Lösung sozialer Probleme. Festschrift zum 200jährigen Bestehen der Gesellschaft Freiwilliger Armenfreunde Kiel
(Sonderveröffentlichung 27 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1993 | 120 Seiten
ISBN 3-529-02731-6
Leider vergriffen!

Band 26 – Lebensqualität und Heimatgefühl in Kiel

Stadtteiluntersuchungen zu Brunswik, Exerzierplatz / Damperhof, Blücherplatz, Ellerbek, Schreventeich, Suchsdorf und Mettenhof.

Gleichzeitig erschienen unter dem Titel „Stadtteiluntersuchungen in Kiel. Baugeschichte, Sozialstruktur, Lebensqualität, Heimatgefühl“ als „Kieler Geographische Schriften“, Band 87, des Geographischen Instituts der Universität Kiel.

Inhalt:

  • Reinhard Stewig: Überlegungen zur Konzeption und Methode von Stadtteiluntersuchungen
  • Reinhard Stewig: Einordnung der untersuchten Stadtteile in die Entwicklung und räumliche Struktur der Stadt Kiel
  • Sabine Maass: Brunswik
  • Thomas Holzhüter: Exerzierplatz-Damperhof
  • Dorothée Dall’Asta: Blücherplatz
  • Sabine Maass: Ellerbek
  • Harald Jösten: Schreventeich
  • Dorothée Dall’Asta: Suchsdorf
  • Gerd Jablonski: Mettenhof
  • Sabine Maass: Brunswik und Ellerbek
  • Dorothée Dall’Asta: Blücherplatz und Suchsdorf

Reinhard Stewig (Hg.):
Lebensqualität und Heimatgefühl in Kiel
(Sonderveröffentlichung 26 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Peter Lang Edition | Frankfurt a.M. 1993 | 337 Seiten
Ohne ISBN
In der Geschäftsstelle zum Preis von 10,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 15,00 €)

Band 25 – Kiel, die Deutschen und die See

Dokumentation eines internationalen Kolloquiums vom 13. – 15. Mai 1992 aus Anlass des 750. Jahrestages der Stadtgründung, das gemeinsam von der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. und dem Historischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel veranstaltet wurde.

Das Buch ist gleichzeitig erschienen als Beiheft 3 in der Reihe Historische Mitteilungen. Aus dem Inhalt:

  • Michael Salewski: Deutschland als Seemacht
  • Michael Epkenhans: Seemacht = Weltmacht
  • Jost Düffer: Wilhelm II. und Adolf Hitler
  • Jörg Duppler: Revisionismus oder Weltmachtstreben?
  • Werner Rahn: Strategische Wechselwirkung zwischen Nord- und Ostseekriegführung im 19. und 20. Jahrhundert
  • Hans-Jochen Meyer-Höper: Die Bundesmarine in der Ostsee
  • Klaus Herold: Der Kieler Brandtaucher
  • Wilhelm Deist: Kiel und die Marine im Ersten Weltkrieg
  • Hans-Georg Glaeßer: Das Institut für Seeverkehr und Weltwirtschaft
  • Dieter Adelung: Die Geschichte des Instituts für Meereskunde
  • Uwe Jenisch: Maritime Wirtschaft
  • Carl-Axel Gemzell: Handels- und Marinepolitik in Nordeuropa
  • Heinrich Walle: Marinebauten in Kiel
  • Jürgen Jensen: Schiffbau in Kiel. Planungen für ein Industriemuseum

Jürgen Jensen u.a.:
Kiel, die Deutschen und die See
(Sonderveröffentlichung 25 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Franz Steiner Verlag | Stuttgart 1992 | 253 Seiten
ISBN 978-3-515-06266-4
In der Geschäftsstelle zum Preis von 15,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 44,00 €)

Band 24 – Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920-1970

Die Autobiografie des Kieler Journalisten Karl Rickers spiegelt nicht nur aus unmittelbarem Erleben die vielfältige deutsche Geschichte vom Ende des Kaiserreiches über Weimarer Republik und Herrschaft des Nationalsozialismus  bis in das erste Vierteljahrhundert eines geteilten Deutschland. Sie bietet auch einen aufregenden Einblick in regionale Medienpolitik und Pressegeschichte in Kiel. Der 1905 geborene Rickers lernte an der Kieler Kunstgewerbeschule das Holzschnitzerhandwerk, fand seine geistige Heimat in der Jugendorganisation der Arbeiterbewegung und trat 1926 in die Redaktion der sozialdemokratischen Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung ein, deren Chefredakteur er nach dem Ende der NS-Herrschaft wurde. An diesem Modellfall zeigt er, welchen Bedingungen die Gründung und Existenz damaliger Regionalzeitungen unterlagen, und schildert aus der Erfahrung eines zentralen Akteurs an einem  charakteristischen Beispiel ihren Niedergang.

Karl Rickers:
Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920-1970
(Sonderveröffentlichung 24 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1992 | 413 Seiten
ISBN 978-3-52902-723-5
In der Geschäftsstelle zum Preis von 16,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 25,00 €).

Band 23 – Kriegsschauplatz Kiel

Luftbilder der Stadtzerstörung 1944/45.

Dieses Buch dokumentiert Kiels leidvollste historische Epoche. Als das Deutsche Reich am 1. September 1939 mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg auslöste, wurde die Luftwaffe gegen feindliche Ziele mit massiver Härte eingesetzt und die Zivilbevölkerung den Angriffen schonungslos preisgegeben. Nach den Bombardements des mit Flüchtlingen überfüllten Bordeaux schrieb Thomas Mann am 20. Juni 1940 in sein Tagebuch: „Mitleid gebe es nicht mehr in Europa, sagen die Deutschen. Auch sie werden es noch zu spüren bekommen. Ihr Maß ist voll. In Deutschland selbst wurde zuerst das Mitleid abgeschafft. Wer weiß, wie das Elend, das sie jetzt schaffen, auf sie noch zurückschlagen wird!“

Thomas Manns Vorahnungen trafen nur zu präzise ein, nicht zuletzt für Kiel. Im Juli 1940 erfolgte der erste alliierte Großangriff auf die Stadt. Im Verlauf des Krieges zwangen 90 Luftangriffe mit 633 Vollalarmen die Bevölkerung insgesamt rund einen Monat in die Luftschutzkeller. Fast 2.900 Zivilpersonen verloren ihr Leben, über 5.000 wurden verletzt. 5 Mio. Kubikmeter Trümmer bedeckten das Stadtgebiet, auf das rund 44.000 Spreng- und etwa 500.000 Brandbomben niedergegangen waren.

Diese Kriegsschäden wurden in mehrfacher Weise dokumentiert. Britische und amerikanische Luftbildaufklärungseinheiten werteten die Angriffe schnellstens aus, um eine Erfolgskontrolle zu haben und neue Zielvorgaben für weitere Bombardierungen zu bestimmen. Sie benutzten dafür automatische Kameras. Auch deutsche Luftbildfotografen flogen – im Auftrag von Albert Speers Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion – 1943/44 zerstörte Städte ab und dokumentierten auch die Kieler Kriegsfolgen weiträumig. Ziel war vermutlich nicht nur, einen Überblick über den Zustand der bombardierten Städte zu bekommen, sondern auch eine Planungsgrundlage für den Wiederaufbau.

Jürgen Jensen:
Kriegsschauplatz Kiel. Luftbilder der Stadtzerstörung 1944/45
(Sonderveröffentlichung 23 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1989 | 88 Seiten
ISBN 978-3-52902-697-2
In der Geschäftsstelle zum Preis von 10,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 15,00 €).

Band 22 – Die Briten in Schleswig-Holstein 1945-1949

Mit der Ankunft britischer Truppen Anfang Mai und der deutschen Kapitulation endete der Zweite Weltkrieg in Schleswig-Holstein. In Wort und Bild wird die Geschichte der britischen Besatzungsmacht in Schleswig-Holstein zwischen der Kapitulation 1945 und der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 dargestellt. Erstmals werden britische Akten ausgewertet und machen es dem Autor möglich, die militärische Besetzung Schleswig-Holsteins und die Errichtung der Militärregierung in ihrer Zusammengehörigkeit wie auch in ihrer funktionalen Trennung darzustellen. Neben der Organisation der Militärregierung ist es dem Autor wichtig, zu zeigen, wie sich trotz Mangelversorgung der Bevölkerung und Demontagen Deutsche und Briten in gemeinsamen Anstrengungen zum Wiederaufbau des Landes zusammenfanden. Eingestreute Dokumente ergänzen die Darstellung im Textteil. Der Bildteil gibt mit 182 zeitgenössischen Fotos, die der Kieler Kameramann Gerhard Garms (Nordmark-Film) „aus nächster Nähe“ aufnehmen konnte, Einblick sowohl in das interne Leben der Besatzungsmacht als auch in ihre  Zusammenarbeit mit den Besiegten bei der Bekämpfung der Not und der Wiederbelebung des öffentlichen Lebens.

Kurt Jürgensen:
Die Briten in Schleswig-Holstein 1945-1949

(Sonderveröffentlichung 22 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Wachholtz Verlag | Neumünster 1989 | 167 Seiten
ISBN 978-3-529-02694-8
In der Geschäftsstelle zum Preis von 13,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 20,00 €).

Band 21 – Julie Michaelis: Familienerinnerungen

Ein Kieler Musenhof im Vormärz.

Was mag es rechtfertigen, ein vor annähernd hundert Jahren anonym erschienenes Buch, „als Handschrift gedruckt“, zudem mit dem ausdrücklichen Vermerk, es sei für weitere Kreise nicht bestimmt, nun einer jüngeren Generation noch einmal zugänglich zu machen? Schließlich war doch Julie Michaelis keine berühmte Frau wie ihre Tante Karoline Michaelis, verheiratete Schlegel, verheiratete Schelling, oder wie ihre Freundin, die Klaviervirtuosin Clara Schumann. Doch gewiss war sie eine bemerkenswerte Frau, bedeutend in ihrer Ausstrahlung als Freundin, Gattin, Mutter, Vertraute und Ratgeberin. Ihr Leben umfasste nahezu das ganze 19. Jahrhundert. Bühne dieses langen Lebens war fast ausschließlich die Stadt Kiel. Zunächst noch eher eine beschauliche Küstenstadt mit kleiner Landesuniversität am agrarisch bestimmten südlichsten Zipfel des dänischen Gesamtstaats, zum Ende hin eine turbulent wachsende Marinestadt in der nördlichsten Provinz des Deutschen Reiches.

In zweierlei Hinsicht sind diese Erinnerungen für uns wertvoll: Sie lassen uns teilhaben an einem reichen Familienleben im Auf und Ab eines Jahrhunderts, und sie erlauben Begegnungen mit Persönlichkeiten, die im weiteren Verlauf ihres Lebens ein wenig zu der damaligen herausgehobenen Bedeutung unseres Landes beigetragen haben.

Adolf Michaelis / Julie Michaelis:
Familienerinnerungen. Ein Kieler Musenhof im Vormärz

(Sonderveröffentlichung 21 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte – Reprints zur Kieler Stadtgeschichte Band 4)
Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1988 | 195 Seiten
Ohne ISBN
In der Geschäftsstelle zum Preis von 12,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 16,00 €).

Band 20 – Kiel im Wirtschaftswunder

Pressefotos von Friedrich Magnussen.  Aufbruch – Glanz – Krise.

Dieses Buch setzt die Bildchronik des Kieler Pressefotografen Friedrich Magnussen, die mit der »Kieler Zeitgeschichte im Pressefoto. Die 40er/50er Jahre . . .« begonnen wurde, bis in die 60er und frühen 70er Jahre fort.

Magnussens Fotobestand enthält Zigtausende von Fotos aus dem Lebensalltag der Kielerinnen und Kieler, die täglich in den „Kieler Nachrichten“, in der „Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung“ und später auch in mehreren Anzeigenblättern erschienen. „Dieser Bestand an stadt- und zeitgeschichtlichen Aufnahmen ist in seiner Bedeutung gar nicht zu überschätzen und wird die Zeit überdauern,“ urteilt der Herausgeber. Dabei weist der Bestand Lücken in Bereichen auf, die für die Presse nicht interessant waren. Aus dem Vorhandenen wurden ca. 125 Aufnahmen ausgewählt, die das Zeittypische, aber auch das Singuläre und Außergewöhnliche, für die Presse Reizvolle, repräsentieren.

Die Themenbereiche Stadtentwicklung, Wirtschaft, Verkehr sind mit aussagekräftigen Aufnahmen vertreten, die Veränderungen und Entwicklungsschwerpunkte markieren. Vogelschau- und Luftaufnahmen bleiben auf die Altstadt und angrenzende Bereiche beschränkt, dokumentieren aber den alten Stadtgrundriss und die durch den Luftkrieg verursachten Zerstörungen innerhalb der Altstadtinsel. Einzelne Fotos zeigen wesentliche neue Akzente des Stadtbildes – Holstenplatz, Wohnblöcke auf dem Ostufer, das Olympiazentrum in Schilksee.

Dazu kommen Fotos von besonderen Ereignissen, etwa Besuche von Schlagerstars, Künstlern, Wirtschaftsbossen oder royalen Persönlichkeiten. Auch die „große“ Politik hat ihren Platz, wenn Spitzenpolitiker die Stadt kurz besuchen.

Magnussen wurde seiner Aufgabe als Bildberichterstatter nicht nur dadurch gerecht, dass er die von den Redaktionen gewünschten Termin- und Ereignisbilder vorlegte. Sein Interesse erstreckte sich auch auf einen Bereich, der heute zusätzliche Erkenntnisse über den Zeitgeist jener Epoche vermitteln kann: „human interest“. Damit bezeichnet man Aufnahmen aus dem Leben und Umfeld „normaler“ Menschen, die weder durch Prominenz noch durch Verwicklung in ungewöhnliche Ereignisse hervorstachen – spielende Kinder etwa, Handwerker bei der Arbeit, Mütter beim Einkauf, Familien beim Feiern, denen man sich nah fühlen konnte, weil ihre Erfahrungswelt sich mit der eigenen grundsätzlich deckte.

Friedrich Magnussen wurde 1914 in Kiel geboren. Er war gelernter Versicherungskaufmann, interessierte sich aber schon als Junge für Fotografie. Die ersten vorliegenden Aufnahmen stammen aus den 40er Jahren. Gleich nach der NS-Herrschaft und dem 2. Weltkrieg machte er das Hobby zum Beruf und arbeitete dann in Kiel bis zum Ruhestand 1977, gelegentlich auch noch danach. Der vorliegende Band erschien noch zu seinen Lebzeiten. Nach seinem Tod kaufte die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte den gesamten Fundus der Schwarz-Weiß-Aufnahmen an. Sie lassen sich heute im Fotoarchiv des Stadtarchivs betrachten; eine fünfstellige Zahl an Aufnahmen ist auch über das Internet beim Stadtarchiv abrufbar.

Mit einem Beitrag von Karl Rickers: Pressephotografie in Kiel (S. 11-19) und einer kurzgefassten Stadtchronik 1961 – 1972 (S. 115-146)

 

 

 

 

 

 

 

Jürgen Jensen:
Kiel im Wirtschaftswunder auf Pressefotos von Friedrich Magnussen.  Aufbruch – Glanz – Krise
(Sonderveröffentlichung 20 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1987 | 147 Seiten
ISBN 3-529-02689-1
Leider vergriffen!