Eine Dokumentation zu den Anfängen der Ortsbild- und Denkmalpflege um 1900.
Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein zeigte Kiel ein stetig gewachsenes, mittelalterlich-kleinstädtisches und in sich geschlossenes Bild. Mit der neuen Aufgabe als preußische Provinzial-Hauptstadt und Erster Kriegshafen des Deutschen Reiches änderte die Stadt ihr Aussehen grundlegend. Um den Großstadt- und Marinefunktionen mit ihren expandierenden Ansprüchen gerecht zu werden, schien den damaligen Zeitgenossen ein Stadtumbau unumgänglich. Ohne Zögern gab man Zwängen der neuen Zeit nach und ließ erkennen, dass Stadtveränderung eben auch ein Ausdruck von Struktur- und Gesinnungswandel ist.
Diese Entwicklung ging einher mit einer fortschreitenden Zerstörung der historischen Altstadt. Verfechter einer bewahrenden Ortsbild- und Denkmalpflege stellten eine kleine Minderheit dar und konnten sich nicht durchsetzen. Wenn heute die Frage gestellt wird, warum Kiel entscheidende Formen einer menschengerechten Stadt zu verlieren droht (oder vielleicht in den Jahrzehnten seit dem Erscheinen dieses Buches schon verloren hat), so kann die Kenntnis der historischen Entwicklung sicherlich Antworten geben.
Aus dem Fundus an Fotodokumenten des Stadtarchivs, ergänzt durch einige Bilder aus öffentlichen Sammlungen, wird ein Panorama vom alten Kiel rekonstruiert, das dann im Zweiten Weltkrieg den letzten Rest seiner architektonischen Identität einbüßte.
Jürgen Jensen:
Historischer Stadtbildatlas Kiel. Eine Dokumentation zu den Anfängen der Ortsbild- und Denkmalpflege um 1900
(Sonderveröffentlichung 19 der Gesellschaft für Kieler
Stadtgeschichte)
Wachholtz Verlag | Neumünster 1986 | 143 Seiten
ISBN 3-529-02689-1
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