Band 20 – Kiel im Wirtschaftswunder

Pressefotos von Friedrich Magnussen.  Aufbruch – Glanz – Krise.

Dieses Buch setzt die Bildchronik des Kieler Pressefotografen Friedrich Magnussen, die mit der »Kieler Zeitgeschichte im Pressefoto. Die 40er/50er Jahre . . .« begonnen wurde, bis in die 60er und frühen 70er Jahre fort.

Magnussens Fotobestand enthält Zigtausende von Fotos aus dem Lebensalltag der Kielerinnen und Kieler, die täglich in den „Kieler Nachrichten“, in der „Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung“ und später auch in mehreren Anzeigenblättern erschienen. „Dieser Bestand an stadt- und zeitgeschichtlichen Aufnahmen ist in seiner Bedeutung gar nicht zu überschätzen und wird die Zeit überdauern,“ urteilt der Herausgeber. Dabei weist der Bestand Lücken in Bereichen auf, die für die Presse nicht interessant waren. Aus dem Vorhandenen wurden ca. 125 Aufnahmen ausgewählt, die das Zeittypische, aber auch das Singuläre und Außergewöhnliche, für die Presse Reizvolle, repräsentieren.

Die Themenbereiche Stadtentwicklung, Wirtschaft, Verkehr sind mit aussagekräftigen Aufnahmen vertreten, die Veränderungen und Entwicklungsschwerpunkte markieren. Vogelschau- und Luftaufnahmen bleiben auf die Altstadt und angrenzende Bereiche beschränkt, dokumentieren aber den alten Stadtgrundriss und die durch den Luftkrieg verursachten Zerstörungen innerhalb der Altstadtinsel. Einzelne Fotos zeigen wesentliche neue Akzente des Stadtbildes – Holstenplatz, Wohnblöcke auf dem Ostufer, das Olympiazentrum in Schilksee.

Dazu kommen Fotos von besonderen Ereignissen, etwa Besuche von Schlagerstars, Künstlern, Wirtschaftsbossen oder royalen Persönlichkeiten. Auch die „große“ Politik hat ihren Platz, wenn Spitzenpolitiker die Stadt kurz besuchen.

Magnussen wurde seiner Aufgabe als Bildberichterstatter nicht nur dadurch gerecht, dass er die von den Redaktionen gewünschten Termin- und Ereignisbilder vorlegte. Sein Interesse erstreckte sich auch auf einen Bereich, der heute zusätzliche Erkenntnisse über den Zeitgeist jener Epoche vermitteln kann: „human interest“. Damit bezeichnet man Aufnahmen aus dem Leben und Umfeld „normaler“ Menschen, die weder durch Prominenz noch durch Verwicklung in ungewöhnliche Ereignisse hervorstachen – spielende Kinder etwa, Handwerker bei der Arbeit, Mütter beim Einkauf, Familien beim Feiern, denen man sich nah fühlen konnte, weil ihre Erfahrungswelt sich mit der eigenen grundsätzlich deckte.

Friedrich Magnussen wurde 1914 in Kiel geboren. Er war gelernter Versicherungskaufmann, interessierte sich aber schon als Junge für Fotografie. Die ersten vorliegenden Aufnahmen stammen aus den 40er Jahren. Gleich nach der NS-Herrschaft und dem 2. Weltkrieg machte er das Hobby zum Beruf und arbeitete dann in Kiel bis zum Ruhestand 1977, gelegentlich auch noch danach. Der vorliegende Band erschien noch zu seinen Lebzeiten. Nach seinem Tod kaufte die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte den gesamten Fundus der Schwarz-Weiß-Aufnahmen an. Sie lassen sich heute im Fotoarchiv des Stadtarchivs betrachten; eine fünfstellige Zahl an Aufnahmen ist auch über das Internet beim Stadtarchiv abrufbar.

Mit einem Beitrag von Karl Rickers: Pressephotografie in Kiel (S. 11-19) und einer kurzgefassten Stadtchronik 1961 – 1972 (S. 115-146)

 

 

 

 

 

 

 

Jürgen Jensen:
Kiel im Wirtschaftswunder auf Pressefotos von Friedrich Magnussen.  Aufbruch – Glanz – Krise
(Sonderveröffentlichung 20 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1987 | 147 Seiten
ISBN 3-529-02689-1
Leider vergriffen!

Band 3 – Seestadt Kiel. Geschichte und Gegenwart

Eine kommentierte Bilderchronik.

Kiel hat als Seestadt in der jüngeren Vergangenheit eine durchaus bedeutsame Rolle gespielt. Im Kaiserreich wuchs sie als Flottenstützpunkt innerhalb weniger Jahrzehnte zur Großstadt heran. Heute ist sie vor allem durch den Groß- und Spezial-Schiffbau, den „Kiel-Kanal“ und ihren Ruf als Segelstadt und „Fährhaus zum Norden“ international bekannt. Ihren vielfältigen Beziehungen zum Wasser wird in dieser Bilderchronik nachgespürt. Sie berührt dabei die historisch-politische und städtebauliche Entwicklung der Stadt, ebenso Bereiche wie Sport oder Freizeit und natürlich die Hafenwirtschaft, den Schiffbau und die Marine.

Bei der Zusammenstellung wurden Zeichnungen, Aquarelle,  Holzstiche und historische Fotos aus dem Kieler Stadtarchiv, aber auch aus anderen Quellen verwendet. Dabei wurde unbekannteren Darstellungen oder Ausschnitten der Vorzug gegeben. Die Zeit vor der Mitte des 19. Jahrhunderts konnte aufgrund des Mangels an Material nur eingeschränkt berücksichtigt werden.

Das Buch ist in vier Teile gegliedert, die sich thematisch eng berühren und vielfach überlagern: „Die Stadt am Wasser“ illustriert die wesentlichen Veränderungen im Hafen- und Fördebereich sowie einzelne Begebenheiten, die für diese Seestadt charakteristisch waren oder sind. „Handel und Seeverkehr“ präsentiert Reedereigeschichte, die Ellerbeker Fischerei sowie die Förde- und Fährlinien. „Flottenstützpunkt Kiel“ zeigt Darstellungen der deutschen Marine in Vergangenheit und Gegenwart. Und „Schiffbau und Schiffstechnik“ widmet sich im Wesentlichen dem Eisenschiffbau seit der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Titel SV 3 Seestadt Kiel

 

 

 

 

 

 

 

Jürgen Jensen:
Seestadt Kiel. Geschichte und Gegenwart. Eine kommentierte Bilderchronik
(Sonderveröffentlichung 3 der Gesellschaft für Kieler
Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1975 |130 Seiten
ISBN 3-529-06155-7
(Mitgliederpreis 26,60)

Leider vergriffen!