Ästhetik-Politik-Wissenschaft.
Historische Ausstellungen und Museen erfreuen sich großer Beliebtheit. Ihr Niveau der Professionalisierung ist so hoch wie noch nie. Museumsfachleuten genügt es heute nicht mehr, über die Themen und Inhalte ihrer Ausstellungen Bescheid zu wissen; sie reflektieren auch, wie sie mit Geschichte umgehen und welche Geschichtsbilder sie vermitteln. Hierzu bietet das Konzept der Geschichtskultur einen fruchtbaren Ansatz, der nach den zugrunde liegenden Geschichtsbildern und vorherrschenden Formen historischer Sinnbildung in ästhetischer, politischer und wissenschaftlicher Hinsicht fragt. Welche geschichtskulturellen Vorstellungen und Selbstverständnisse bei der musealen Präsentation und Rezeption von Geschichte in Museen und Ausstellungen leitend waren und sind, davon handeln die Beiträge dieses Buches.
Aus dem Inhalt: B. Schönemann: Museum als Institution der Geschichtskultur / W. Hasberg: Erinnerungs- oder Geschichtskultur? / A. Hürlimann: Zum Umgang mit Dingwelten in der aktuellen Ausstellungspraxis / B. Von Borries: Geschichtslernen an Kunstwerken? / M. Treml: Museen moderner Kunst zwischen Kunstautonomie und Historizität / B. Holtwick: Nagelprobe „Frieden“ / U. Jureit: Generationenprojekte? Die beiden Ausstellungen über die Verbrechen der Wehrmacht / F. Backhaus: Deutsch-jüdische Geschichte im Museum / S. Lässig: Vom historische Fluchtpunkt zur transnationalen Metapher / U. Danker: Aufklärung, Identifikation oder Repräsentation? / G. Weiß: „Wir wollen nicht mehr den Standpunkt des Historikers“ / O. Hartung: Museumskonzeptionen und Geschichtskultur im 19. Jahrhundert / K. H. Pohl: Wann ist ein Museum „historisch korrekt“?
Hartung, Olaf (Hg.):
Geschichtskultur – Ästhetik-Politik-Wissenschaft
(Sonderveröffentlichung 52 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Verlag für Regionalgeschichte | Bielefeld 2006 | 302 Seiten
ISBN 978-3-89534-622-5
In der Geschäftsstelle zum Preis von 20,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 29,00 €).