Die kommunale Außenpolitik der Stadt Kiel von der frühen Nachkriegszeit bis ans Ende der Neunzigerjahre.
Schon früh in der unmittelbaren Nachkriegszeit setzte Andreas
Gayk, seinerzeit Oberbürgermeister der Stadt Kiel, ein Zeichen
der Versöhnung und knüpfte Kontakte zu den ehemaligen
Kriegsgegnern.
Die Stadt Kiel begann damit eine kommunale
Außenpolitik, mit der sie der Bundesaußenpolitik in
verschiedenen Phasen folgte. Während des Kalten Krieges
leistete die Stadt mit ihren Städtefreundschaften zu Kommunen
östlich des Eisernen Vorhangs einen Beitrag zur
Entspannungspolitik. Die Kieler Woche diente hierbei häufig zur
Anbahnung neuer Beziehungen.
Nicht immer gestalteten sich diese einfach – immer wieder beeinflusste die politische Großwetterlage auch die kommunalen Beziehungen Kiels.
Der Kieler Historiker Timo Erlenbusch untersucht die Städtepartnerschaften mit Coventry, Brest, Vaasa, Gdynia, Tallinn, Stralsund, Kaliningrad und Sovetsk, die bis zum Mauerfall geschlossen wurden. Heute unterhält die Landeshauptstadt Kiel Beziehungen zu dreizehn kommunalen Partnern, zwölf Städten und der Region Moshi District in Tansania, sowie weiteren befreundeten Städten wie Aarhus (DK) und San Francisco (USA).