Band 59 – Kieler Tagebücher aus dem Vormärz …

… und der schleswig-holsteinischen Erhebung.

Rudolph Hartmann aus Plön ist Student der Medizin und Naturwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und führt zwischen 1835 und 1837 regelmäßig Tagebuch. Er berichtet vom Alltag, von gefühlvollen Herzensangelegenheiten und dem wahrlich wilden Treiben der Kieler Studenten im Vormärz. Von den Bierkellern, wüsten Raufereien und über den Kieler Karzer bis hin zu seiner medizinischen Ausbildung in den Kollegien und in der Klinik gibt er einen faszinierenden Eindruck vom unbeschwerten Studenten- und Gesellschaftsleben in den 1830er Jahren. Kurze Ausflüge und Wanderungen durch Schleswig-Holstein runden sein Tagebuch ab.

Carl Rathlev beendet 1844 sein Jurastudium in Kiel und tritt in den Dienst der Landesregierung ein. Als junger Jurist erlebt er im März 1848 den Ausbruch der schleswig-holsteinischen Erhebung gegen Dänemark. Zwischen Hoffen und Bangen um die Zukunft der beiden Herzogtümer beschreibt er in seinem Tagebuch den wechselvollen Verlauf der Erhebung bis 1851 und gibt einen sehr persönlichen und bewegenden Eindruck von diesen Schicksalsjahren der Landesgeschichte.

Beide Tagebücher ergänzen sich ideal aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Historiker Dr. Martin Rackwitz stellt die beiden Chronisten einleitend vor und erläutert ihre persönlichen Eintragungen ausführlich vor dem politischen und gesellschaftlichen Hintergrund ihrer Zeit.

Martin Rackwitz (Hg.):
Kieler Tagebücher aus dem Vormärz und der schleswig-holsteinischen Erhebung
(Sonderveröffentlichung 59 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Boyens Verlag | Heide 2008 | 248 Seiten

ISBN 978-3-8042-1263-3
In der Geschäftsstelle zum Preis von 12,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 16,90 €).

Band 50 – Nun muß sich alles, alles wenden

Walter Kempowskis „Echolot“ – Kriegsende in Kiel.

Begonnen hatte alles vor mehr als 25 Jahren. „Gedanken, ein Archiv für ungedruckte Biographien aufzumachen“, notierte Walter Kempowski am 14. März 1978 in sein Tagebuch. Rechtzeitig zum 60. Jahrestag der deutschen Kapitulation lag das Werk 2005 vor.

In einem Gespräch zu unserem Band machte der Autor die Probleme und Widerstände, aber auch die Erfolge jener Jahre deutlich. Historiker wie Literaturwissenschaftler verweisen jeweils auf die andere Zunft, für dieses Werk „zuständig“ zu sein. Daher wurden der Historiker Christoph Cornelißen und der Literaturwissenschaftler Wolfgang Struck gebeten, das „Echolot“ aus ihrem jeweiligen Blickwinkel zu untersuchen. Den Ort seiner Entstehung hat die Kieler Fotografin Birgit Rautenberg dokumentiert.

Wie hat Kiel das Kriegsende erlebt? Auf diese Frage gab schon 1955 Erwin Kowalzig, Redakteur der „Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung“, in einer neunteiligen Serie „Die letzten Tage in Kiel“ Auskunft. Grundlage bildeten Augenzeugenberichte von Kielerinnen und Kielern aus der Zeit, als der Krieg noch nicht ganz geendet und das Leben danach erst mühsam begonnen hatte. Der Beitrag wird hier noch einmal fast ungekürzt abgedruckt, ergänzt von einigen Auszügen aus den „Kieler Nachrichten“ von 1975.

Dieser Band erschien anlässlich der Ausstellung „Walter Kempowski. Echolot“, die im Frühjahr 2006 vom Stadt- und Schifffahrtsmuseum im Warleberger Hof gezeigt wurde.

Kerstin Dronske (Hg.):
Nun muß sich alles, alles wenden. Walter Kempowskis „Echolot“ – Kriegsende in Kiel
(Sonderveröffentlichung 50 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Wachholtz Verlag | Neumünster 2005 | 78  Seiten

ISBN 978-3-529-03150-X
In der Geschäftsstelle zum Preis von 4,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 6,00 €).
(Nur noch wenige Exemplare)