Das Atelier der Fotografendynastie Renard in Kiel besteht seit mehr als 170 Jahren und ist damit eines der ältesten Foto-Fachgeschäfte in der ganzen Welt. Dieses Buch erschien zum 150. Jahrestag des Ateliers . Es versammelt historische Aufnahmen aus fünf Generationen, die Zeugnis geben nicht nur von der Entstehung und Entwicklung des fotografischen Handwerks, sondern vor allem von der Geschichte der Stadt, ihrer Menschen und besonderer Ereignisse vor und nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Dabei spielt die Marine eine herausragende Rolle, die auch besonders gewürdigt wird.
Holger Behling (Hg.): Kieler Stadt- und Marinebilder. 150 Jahre Foto-Atelier Renard (Sonderveröffentlichung 28 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Wachholtz Verlag | Neumünster1993 | 136 Seiten ISBN 978-3-529-02735-9 In der Geschäftsstelle zum Preis von 13,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 20,00 €).
Private und öffentliche Fürsorge in Kiel und ihre Bemühungen um die Lösung sozialer Probleme. Festschrift zum 200jährigen Bestehen der Gesellschaft Freiwilliger Armenfreunde Kiel.
Das soziale Netz, das heute Kranke, Alte, Arbeitslose oder sonst in Not geratene Menschen auffängt, wäre vor zweihundert Jahren nicht denkbar gewesen. Damals gehörte die Straßenbettelei in einer Stadt wie Kiel zum alltäglichen Bild. Als sie sich aber Ende des 18. Jahrhunderts dramatisch vermehrte, schlossen sich verantwortungsvolle Bürger zusammen, um durch Selbsthilfe gegenzusteuern.
Sie gründeten im Jahre 1793 die „Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde“, der es durch „christliches Wohlwollen und braven Bürgersinn“ in verhältnismäßig kurzer Zeit gelang, ein geordnetes Armenwesen zu schaffen. Seitdem hat die Gesellschaft ununterbrochen karitativ gewirkt – bis heute.
Diese Festschrift ist aus Anlaß der 200. Wiederkehr der Gründung entstanden. Sie zeichnet aber nicht die Entwicklung der Gesellschaft – die eine einzigartige Vereinigung menschlicher Nächstenliebe ist – in ihren Einzelzügen nach. Vielmehr zeigt sie die soziale Situation in Kiel und die damit zusammenhängenden Probleme der letzten zweihundert Jahre auf und weist auf einige wesentliche Maßnahmen hin, die zur Vorbeugung und Linderung von Not für die Kieler Bevölkerung ergriffen wurden.
Neben den privaten Initiativen, wie vor allem der Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde, war es vor allem die kommunale Verwaltung, die seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert begann, sozialfürsorgerisch tätig zu werden. Das war zweifellos eine Folge des Ausbaus der städtischen Selbstverwaltung. Die Tendenz zunehmender kommunaler Zuständigkeiten auf diesem Gebiet wuchs während der Zwangsbewirtschaftung in den beiden Weltkriegen weiter. Heute tragen die städtischen Sozialämter die Hauptlast der steigenden Sozialausgaben.
Das vorliegende Buch kann kein vollständiges Bild der vielfältigen sozialen Aufgaben und ihrer Lösungsversuche im Kiel seit 1793 zeichnen . Es möchte jedoch einen Eindruck vermitteln von den großen Leistungen, die von privater und öffentlicher Hand auf dem Gebiet der sozialen Fürsorge vollbracht worden sind.
Kai Detlev Sievers / Karin Stukenbrock: „Christliches Wohlwollen und braver Bürgersinn“. Private und öffentliche Fürsorge in Kiel und ihre Bemühungen um die Lösung sozialer Probleme. Festschrift zum 200jährigen Bestehen der Gesellschaft Freiwilliger Armenfreunde Kiel
(Sonderveröffentlichung 27 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Wachholtz Verlag | Neumünster 1993 | 120 Seiten ISBN 3-529-02731-6 Leider vergriffen!
Dokumentation eines internationalen Kolloquiums vom 13. – 15. Mai 1992 aus Anlass des 750. Jahrestages der Stadtgründung, das gemeinsam von der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. und dem Historischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel veranstaltet wurde.
Das Buch ist gleichzeitig erschienen als Beiheft 3 in der Reihe Historische Mitteilungen. Aus dem Inhalt:
Michael Salewski: Deutschland als Seemacht
Michael Epkenhans: Seemacht = Weltmacht
Jost Düffer: Wilhelm II. und Adolf Hitler
Jörg Duppler: Revisionismus oder Weltmachtstreben?
Werner Rahn: Strategische Wechselwirkung zwischen Nord- und Ostseekriegführung im 19. und 20. Jahrhundert
Hans-Jochen Meyer-Höper: Die Bundesmarine in der Ostsee
Klaus Herold: Der Kieler Brandtaucher
Wilhelm Deist: Kiel und die Marine im Ersten Weltkrieg
Hans-Georg Glaeßer: Das Institut für Seeverkehr und Weltwirtschaft
Dieter Adelung: Die Geschichte des Instituts für Meereskunde
Uwe Jenisch: Maritime Wirtschaft
Carl-Axel Gemzell: Handels- und Marinepolitik in Nordeuropa
Heinrich Walle: Marinebauten in Kiel
Jürgen Jensen: Schiffbau in Kiel. Planungen für ein Industriemuseum
Jürgen Jensen u.a.: Kiel, die Deutschen und die See (Sonderveröffentlichung 25 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Franz Steiner Verlag | Stuttgart 1992 | 253 Seiten ISBN 978-3-515-06266-4 In der Geschäftsstelle zum Preis von 15,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 44,00 €)
Was mag es rechtfertigen, ein vor annähernd hundert Jahren anonym erschienenes Buch, „als Handschrift gedruckt“, zudem mit dem ausdrücklichen Vermerk, es sei für weitere Kreise nicht bestimmt, nun einer jüngeren Generation noch einmal zugänglich zu machen? Schließlich war doch Julie Michaelis keine berühmte Frau wie ihre Tante Karoline Michaelis, verheiratete Schlegel, verheiratete Schelling, oder wie ihre Freundin, die Klaviervirtuosin Clara Schumann. Doch gewiss war sie eine bemerkenswerte Frau, bedeutend in ihrer Ausstrahlung als Freundin, Gattin, Mutter, Vertraute und Ratgeberin. Ihr Leben umfasste nahezu das ganze 19. Jahrhundert. Bühne dieses langen Lebens war fast ausschließlich die Stadt Kiel. Zunächst noch eher eine beschauliche Küstenstadt mit kleiner Landesuniversität am agrarisch bestimmten südlichsten Zipfel des dänischen Gesamtstaats, zum Ende hin eine turbulent wachsende Marinestadt in der nördlichsten Provinz des Deutschen Reiches.
In zweierlei Hinsicht sind diese Erinnerungen für uns wertvoll: Sie lassen uns teilhaben an einem reichen Familienleben im Auf und Ab eines Jahrhunderts, und sie erlauben Begegnungen mit Persönlichkeiten, die im weiteren Verlauf ihres Lebens ein wenig zu der damaligen herausgehobenen Bedeutung unseres Landes beigetragen haben.
Adolf Michaelis / Julie Michaelis: Familienerinnerungen. Ein Kieler Musenhof im Vormärz (Sonderveröffentlichung 21 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte – Reprints zur Kieler Stadtgeschichte Band 4) Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1988 | 195 Seiten Ohne ISBN In der Geschäftsstelle zum Preis von 12,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 16,00 €).
Bis vor wenigen Jahrzehnten kamen Frauen in der traditionellen Geschichtsschreibung kaum vor. Im allgemeinen, von Männern diktierten Verständnis von Geschichte waren ihre Lebenssituationen, Leistungen, Erfahrungen irrelevant. Einzelne erlangten durch ihre Taten, Fähigkeiten oder Kenntnisse ein Männern vergleichbares öffentliches Ansehen und fanden Eingang in die Geschichte. Sie waren die Ausnahmen, die die Regel bestätigten. Die Autorin fand es an der Zeit, dies zu ändern. Ihre Untersuchung der Lebensverhältnisse weiblicher Dienstboten zur Kaiserzeit ist ein Ergebnis der sich damals entwickelnden Frauenforschung, die die Situation von Frauen als integralen Bestandteil von Gesellschaft und also auch von Geschichte versteht. „Frauen haben Geschichte ja nicht nur erlitten, sondern sie auch ‚gemacht‘; sie haben ihre Verhaltensweisen und Rollen weitergegeben und damit stabilisiert. Insofern ist Frauengeschichte exemplarisch für eine kritische Geschichtsvermittlung: kritisch in dem Sinne, daß man erkennt, daß die Rolle der Frau auch durch das Verhalten der Frauen selbst festgelegt wurde.“ Sie weist darauf hin, dass weibliche Dienstboten auch durch die Hausfrauen, ihre eigenen Geschlechtsgenossinnen, unterdrückt wurden.
Marion Bejschowetz-Iserhoht: Dienstboten zur Kaiserzeit. Weibliches Hauspersonal in Kiel 1871 – 1918 (Sonderveröffentlichung 17 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1984 | 182 Seiten Ohne ISBN In der Geschäftsstelle zum Preis von 6,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 9,00 €)
Drei Schriften aus der Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung sind in diesem Band neu herausgegeben und wieder zugänglich gemacht. Alle Autoren waren Augenzeugen. Wilhelm Brecour gehörte zu den führenden Kieler Sozialdemokraten der Kaiserzeit und Weimarer Republik; er hatte große Teile dessen, das er beschrieb, selbst miterlebt und -gestaltet. Lothar Popp, der die Kieler USPD leitete, und der Marineangehörige Karl Artelt waren Protagonisten des Arbeiter- und Matrosenaufstandes in Kiel, der zur Revolution führte; beide folgten Gustav Noske im Vorsitz des Obersten Soldatenrats von Kiel. Bernhard Rausch redigierte bis 1918 die sozialdemokratische „Schleswig-Holsteinische Volkszeitung“. Als Gustav Noske Ende 1918 Kiel wieder verließ, ging Rausch mit ihm nach Berlin.
Inhalt:
Wilhelm Brecour: Die sozialdemokratische Partei in Kiel (zuerst 1932)
Bernhard Rausch: Am Springquell der Revolution (zuerst 1918)
Lothar Popp / Karl Artelt: Ursprung und Entwicklung der Novemberrevolution 1918. Wie die deutsche Republik erstand (zuerst 1918)
Jürgen Jensen (Hg.): Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung (Sonderveröffentlichung 15 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte – Reprints zur Kieler Stadtgeschichte Band 2) Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1983 | 166 Seiten Ohne ISBN In der Geschäftsstelle zum Preis von 7,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 10,00 €)
Das vorliegende Buch schildert die Entwicklung einer modernen Großstadt im 19. Jahrhundert. Damit wurde ein Forschungsgegenstand aufgegriffen, der lange Zeit nicht oder nur unzulänglich bearbeitet worden war. Bis dahin hatte sich die stadtgeschichtliche Forschung hauptsächlich auf das Mittelalter konzentriert, mit zaghaften Vorstößen bis in die napoleonische Zeit hinein. Mit der Entwicklung der Städte während der Industrialisierung, in der sie die wesentlichen Strukturen ihres heutigen Erscheinungsbildes ausbildeten, beschäftigten sich fast ausschließlich Lokalchronisten, deren Werke sich meist in einer Aneinanderreihung herausragender Ereignisse erschöpften. Erst Mitte der 1950er Jahre begann die wissenschaftliche Erarbeitung der neuesten Stadtgeschichte, an die der Verfasser mit diesem Buch anknüpfte.
Rüdiger Wenzel: Bevölkerung, Wirtschaft und Politik im kaiserlichen Kiel (Sonderveröffentlichung 7 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1978 | 292 Seiten Ohne ISBN In der Geschäftsstelle zum Preis von 7,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 9,00 €).
Das Buch sei „eine Apotheose des alten Kiel mit prachtvoll geschilderten Originalen, Gepflogenheiten und Lebensdarstellungen der damaligen Zeit.“ So werden Geert Seeligs Erinnerungen in einem Gedenkartikel von 1959 gepriesen. „Seine Erzählung ist subjektiv, zugegeben, aber Ausdruck persönlichen Erlebens, das immer wieder vom juristischen Verstande kontrolliert wird, dennoch erhellt von liebenswürdigem Spott und dem überschäumenden Gefühl für das Komische, das ihm die markanten Kieler Typen, seine Lehrer von der Gelehrtenschule darunter nicht ausgenommen, darbieten.“
Seeligs Erinnerungen erschienen zuerst 1920 im Alster-Verlag, Hamburg, 1922 schon in zweiter Auflage, waren aber seit langem vergriffen. Mit diesem unveränderten Neudruck der zweiten Auflage wird eine stadt- und kulturgeschichtliche Quelle von besonderer Bedeutung der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.
Geert Seelig wurde 1864 in der Holstenstraße in Kiel geboren und starb 1934 als angesehener Rechtsanwalt in Hamburg. Seine privaten Interessen galten vorwiegend literarischen Arbeiten. So schrieb er eine umfassende Biografie des Dichters Klaus Groth, des Nachbarn der Familie Seelig im Schwanenweg. Seine Lebenserinnerungen setzte er mit dem Band „Ein Heidelberger Bursch vor 50 Jahren“ fort, der 1933 erschien und von seiner Studentenzeit handelt.
Geert Seelig: Eine deutsche Jugend. Erinnerungen an Kiel und den Schwanenweg (Sonderveröffentlichung 6 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte) Schramm | Kiel 1977 (Neudruck 2. Aufl. 1922) | 220 Seiten Ohne ISBN Leider vergriffen!