Band 28 – Kieler Stadt- und Marinebilder

150 Jahre Foto-Atelier Renard.

Das Atelier der Fotografendynastie Renard in Kiel besteht seit mehr als 170 Jahren und ist damit eines der ältesten Foto-Fachgeschäfte in der ganzen Welt. Dieses Buch erschien zum 150. Jahrestag des Ateliers . Es versammelt historische Aufnahmen aus fünf Generationen, die Zeugnis geben nicht nur von der Entstehung und Entwicklung des fotografischen Handwerks, sondern vor allem von der Geschichte der Stadt, ihrer Menschen und besonderer Ereignisse vor und nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Dabei spielt die Marine eine herausragende Rolle, die auch besonders gewürdigt wird.

Titel SV 028 Renard

Holger Behling (Hg.):
Kieler Stadt- und Marinebilder. 150 Jahre Foto-Atelier Renard
(Sonderveröffentlichung 28 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster1993 | 136 Seiten
ISBN 978-3-529-02735-9
In der Geschäftsstelle zum Preis von 13,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 20,00 €).

Band 27 – „Christliches Wohlwollen und braver Bürgersinn“

Private und öffentliche Fürsorge in Kiel und ihre Bemühungen um die Lösung sozialer Probleme. Festschrift zum 200jährigen Bestehen der Gesellschaft Freiwilliger Armenfreunde Kiel.

Das soziale Netz, das heute Kranke, Alte, Arbeitslose oder sonst in Not geratene Menschen auffängt, wäre vor zweihundert Jahren nicht denkbar gewesen. Damals gehörte die Straßenbettelei in einer Stadt wie Kiel zum alltäglichen Bild. Als sie sich aber Ende des 18. Jahrhunderts dramatisch vermehrte, schlossen sich verantwortungsvolle Bürger zusammen, um durch Selbsthilfe gegenzusteuern.

Sie gründeten im Jahre 1793 die „Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde“, der es durch „christliches Wohlwollen und braven Bürgersinn“ in verhältnismäßig kurzer Zeit gelang, ein geordnetes Armenwesen zu schaffen. Seitdem hat die Gesellschaft ununterbrochen karitativ gewirkt – bis heute.

Diese Festschrift ist aus Anlaß der 200. Wiederkehr der Gründung entstanden. Sie zeichnet aber nicht die Entwicklung der Gesellschaft – die eine einzigartige Vereinigung menschlicher Nächstenliebe ist – in ihren Einzelzügen nach. Vielmehr zeigt sie die soziale Situation in Kiel und die damit zusammenhängenden Probleme der letzten zweihundert Jahre auf und weist auf einige wesentliche Maßnahmen hin, die zur Vorbeugung und Linderung von Not für die Kieler Bevölkerung ergriffen wurden.

Neben den privaten Initiativen, wie vor allem der Gesellschaft freiwilliger Armenfreunde, war es vor allem die kommunale Verwaltung, die seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert begann, sozialfürsorgerisch tätig zu werden. Das war zweifellos eine Folge des Ausbaus der städtischen Selbstverwaltung. Die Tendenz zunehmender kommunaler Zuständigkeiten auf diesem Gebiet wuchs während der Zwangsbewirtschaftung in den beiden Weltkriegen weiter. Heute tragen die städtischen Sozialämter die Hauptlast der steigenden Sozialausgaben.

Das vorliegende Buch kann kein vollständiges Bild der vielfältigen sozialen Aufgaben und ihrer Lösungsversuche im Kiel seit 1793 zeichnen . Es möchte jedoch einen Eindruck vermitteln von den großen Leistungen, die von privater und öffentlicher Hand auf dem Gebiet der sozialen Fürsorge vollbracht worden sind.

Titel Festschrift 200 Jahre Gesellschaft Freiwilliger Armenfreunde

 

 

 

 

 

 

 

Kai Detlev Sievers / Karin Stukenbrock:
„Christliches Wohlwollen und braver Bürgersinn“. Private und öffentliche Fürsorge in Kiel und ihre Bemühungen um die Lösung sozialer Probleme. Festschrift zum 200jährigen Bestehen der Gesellschaft Freiwilliger Armenfreunde Kiel
(Sonderveröffentlichung 27 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1993 | 120 Seiten
ISBN 3-529-02731-6
Leider vergriffen!

Band 25 – Kiel, die Deutschen und die See

Dokumentation eines internationalen Kolloquiums vom 13. – 15. Mai 1992 aus Anlass des 750. Jahrestages der Stadtgründung, das gemeinsam von der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. und dem Historischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel veranstaltet wurde.

Das Buch ist gleichzeitig erschienen als Beiheft 3 in der Reihe Historische Mitteilungen. Aus dem Inhalt:

  • Michael Salewski: Deutschland als Seemacht
  • Michael Epkenhans: Seemacht = Weltmacht
  • Jost Düffer: Wilhelm II. und Adolf Hitler
  • Jörg Duppler: Revisionismus oder Weltmachtstreben?
  • Werner Rahn: Strategische Wechselwirkung zwischen Nord- und Ostseekriegführung im 19. und 20. Jahrhundert
  • Hans-Jochen Meyer-Höper: Die Bundesmarine in der Ostsee
  • Klaus Herold: Der Kieler Brandtaucher
  • Wilhelm Deist: Kiel und die Marine im Ersten Weltkrieg
  • Hans-Georg Glaeßer: Das Institut für Seeverkehr und Weltwirtschaft
  • Dieter Adelung: Die Geschichte des Instituts für Meereskunde
  • Uwe Jenisch: Maritime Wirtschaft
  • Carl-Axel Gemzell: Handels- und Marinepolitik in Nordeuropa
  • Heinrich Walle: Marinebauten in Kiel
  • Jürgen Jensen: Schiffbau in Kiel. Planungen für ein Industriemuseum

Jürgen Jensen u.a.:
Kiel, die Deutschen und die See
(Sonderveröffentlichung 25 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Franz Steiner Verlag | Stuttgart 1992 | 253 Seiten
ISBN 978-3-515-06266-4
In der Geschäftsstelle zum Preis von 15,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 44,00 €)

Band 21 – Julie Michaelis: Familienerinnerungen

Ein Kieler Musenhof im Vormärz.

Was mag es rechtfertigen, ein vor annähernd hundert Jahren anonym erschienenes Buch, „als Handschrift gedruckt“, zudem mit dem ausdrücklichen Vermerk, es sei für weitere Kreise nicht bestimmt, nun einer jüngeren Generation noch einmal zugänglich zu machen? Schließlich war doch Julie Michaelis keine berühmte Frau wie ihre Tante Karoline Michaelis, verheiratete Schlegel, verheiratete Schelling, oder wie ihre Freundin, die Klaviervirtuosin Clara Schumann. Doch gewiss war sie eine bemerkenswerte Frau, bedeutend in ihrer Ausstrahlung als Freundin, Gattin, Mutter, Vertraute und Ratgeberin. Ihr Leben umfasste nahezu das ganze 19. Jahrhundert. Bühne dieses langen Lebens war fast ausschließlich die Stadt Kiel. Zunächst noch eher eine beschauliche Küstenstadt mit kleiner Landesuniversität am agrarisch bestimmten südlichsten Zipfel des dänischen Gesamtstaats, zum Ende hin eine turbulent wachsende Marinestadt in der nördlichsten Provinz des Deutschen Reiches.

In zweierlei Hinsicht sind diese Erinnerungen für uns wertvoll: Sie lassen uns teilhaben an einem reichen Familienleben im Auf und Ab eines Jahrhunderts, und sie erlauben Begegnungen mit Persönlichkeiten, die im weiteren Verlauf ihres Lebens ein wenig zu der damaligen herausgehobenen Bedeutung unseres Landes beigetragen haben.

Adolf Michaelis / Julie Michaelis:
Familienerinnerungen. Ein Kieler Musenhof im Vormärz

(Sonderveröffentlichung 21 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte – Reprints zur Kieler Stadtgeschichte Band 4)
Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1988 | 195 Seiten
Ohne ISBN
In der Geschäftsstelle zum Preis von 12,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 16,00 €).

Band 19 – Historischer Stadtbildatlas Kiel

Eine Dokumentation zu den Anfängen der Ortsbild- und Denkmalpflege um 1900.

Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein zeigte Kiel ein stetig gewachsenes, mittelalterlich-kleinstädtisches und in sich geschlossenes Bild. Mit der neuen Aufgabe als preußische Provinzial-Hauptstadt und Erster Kriegshafen des Deutschen Reiches änderte die Stadt ihr Aussehen grundlegend. Um den Großstadt- und Marinefunktionen mit ihren expandierenden Ansprüchen gerecht zu werden, schien den damaligen Zeitgenossen ein Stadtumbau unumgänglich. Ohne Zögern gab man Zwängen der neuen Zeit nach und ließ erkennen, dass Stadtveränderung eben auch ein Ausdruck von Struktur- und Gesinnungswandel ist.

Diese Entwicklung ging einher mit einer fortschreitenden Zerstörung der historischen Altstadt. Verfechter einer bewahrenden Ortsbild- und Denkmalpflege stellten eine kleine Minderheit dar und konnten sich nicht durchsetzen. Wenn heute die Frage gestellt wird, warum Kiel entscheidende Formen einer menschengerechten Stadt zu verlieren droht (oder vielleicht in den Jahrzehnten seit dem Erscheinen dieses Buches schon  verloren hat), so kann die Kenntnis der historischen Entwicklung sicherlich Antworten geben.

Aus dem Fundus an Fotodokumenten des Stadtarchivs, ergänzt durch einige Bilder aus öffentlichen Sammlungen, wird ein Panorama vom alten Kiel rekonstruiert, das dann im Zweiten Weltkrieg den letzten Rest seiner architektonischen Identität einbüßte.

Titelabb SV 19 - Historischer Stadtbildatlas Kiel

 

 

 

 

 

 

 

Jürgen Jensen:
Historischer Stadtbildatlas Kiel.  Eine Dokumentation zu den Anfängen der Ortsbild- und Denkmalpflege um 1900
(Sonderveröffentlichung 19 der Gesellschaft für Kieler
Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1986 | 143 Seiten
ISBN 3-529-02689-1
Leider vergriffen!

Band 18 – Reprints zur Kieler Stadtgeschichte 3

Kieler Stadtteilgeschichte.

* Leisner, Max: Der Flecken Brunswik

* Hübner, Hans: Düsternbrook und das Düvelsbeker Gehölz

* Clausen, Otto: Geschichte der Wik und ihrer Bewohner (1960)

* Grönhoff, Johann: Die Wiker Hufen und Katenstellen (1960)

*Kauf- und Erbpachtvertrag mit dem Hufner Christian Mißfeldt (1768)

* Grönhoff, Johann: Steenbek

Titel Band 18 - Reprints zur Kieler Stadtgeschichte 3 - Kieler Stadtteilgeschichte (Brunswik, Düsternbrook, Steenbek, Wik)

 

 

 

 

 

 

 

Jensen, Jürgen (Hg.):
Reprints zur Kieler Stadtgeschichte Band 3. Kieler Stadtteilgeschichte
(Sonderveröffentlichung 18 der Gesellschaft für Kieler
Stadtgeschichte)

Kiel 1985 | 210 Seiten
ISBN 3-529-02689-1
Leider vergriffen!

Band 17 – Dienstboten zur Kaiserzeit

Weibliches Hauspersonal in Kiel 1871 – 1918.

Bis vor wenigen Jahrzehnten kamen Frauen in der traditionellen Geschichtsschreibung kaum vor. Im allgemeinen, von Männern diktierten  Verständnis von Geschichte waren ihre Lebenssituationen, Leistungen, Erfahrungen irrelevant. Einzelne erlangten durch ihre Taten, Fähigkeiten oder Kenntnisse ein Männern vergleichbares öffentliches Ansehen und fanden Eingang in die Geschichte. Sie waren die Ausnahmen, die die Regel bestätigten. Die Autorin fand es an der Zeit, dies zu ändern. Ihre Untersuchung der Lebensverhältnisse weiblicher Dienstboten zur Kaiserzeit ist ein Ergebnis der sich damals entwickelnden Frauenforschung, die die Situation von Frauen als integralen Bestandteil von Gesellschaft und also auch von Geschichte versteht. „Frauen haben Geschichte ja nicht nur erlitten, sondern sie auch ‚gemacht‘; sie haben ihre Verhaltensweisen und Rollen weitergegeben und damit stabilisiert. Insofern ist Frauengeschichte exemplarisch für eine kritische Geschichtsvermittlung: kritisch in dem Sinne, daß man erkennt, daß die Rolle der Frau auch durch das Verhalten der Frauen selbst festgelegt wurde.“ Sie weist darauf hin, dass weibliche Dienstboten auch durch die Hausfrauen, ihre eigenen Geschlechtsgenossinnen, unterdrückt wurden.

 Titel SV 017 Bejschowetz-Iserhoht

 

 

 

 

 

 

 

Marion Bejschowetz-Iserhoht:
Dienstboten zur Kaiserzeit. Weibliches Hauspersonal in Kiel 1871 – 1918
(Sonderveröffentlichung 17 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1984 | 182 Seiten
Ohne ISBN

In der Geschäftsstelle zum Preis von 6,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 9,00 €)

Band 15 – Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung

Reprints zur Kieler Stadtgeschichte Band 2.

Drei Schriften aus der Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung sind in diesem Band neu herausgegeben und wieder zugänglich gemacht. Alle Autoren waren Augenzeugen. Wilhelm Brecour gehörte zu den führenden Kieler Sozialdemokraten der Kaiserzeit und Weimarer Republik; er hatte große Teile dessen, das er beschrieb, selbst miterlebt und -gestaltet. Lothar Popp, der die Kieler USPD leitete,  und der Marineangehörige Karl Artelt waren Protagonisten des Arbeiter- und Matrosenaufstandes in Kiel, der zur Revolution führte; beide folgten Gustav Noske im Vorsitz des Obersten Soldatenrats von Kiel. Bernhard Rausch redigierte bis 1918 die sozialdemokratische „Schleswig-Holsteinische Volkszeitung“. Als Gustav Noske Ende 1918 Kiel wieder verließ, ging Rausch mit ihm nach Berlin.

Inhalt:

  • Wilhelm Brecour: Die sozialdemokratische Partei in Kiel (zuerst 1932)
  • Bernhard Rausch: Am Springquell der Revolution (zuerst 1918)
  • Lothar Popp / Karl Artelt: Ursprung und Entwicklung der Novemberrevolution 1918. Wie die deutsche Republik erstand (zuerst 1918)

Titel SV 015 Arbeiterbewegung

 

 

 

 

 

 

 

Jürgen Jensen (Hg.):
Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung 
(Sonderveröffentlichung 15 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte – Reprints zur Kieler Stadtgeschichte Band 2)

Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1983 | 166 Seiten
Ohne ISBN
In der Geschäftsstelle zum Preis von 7,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 10,00 €)

Band 9 – Kiel im Kaiserreich

Das Erscheinungsbild der Marinestation der Ostsee 1871 – 1918.

Welche Veränderungen brachte der Status als Marinestation der Ostsee für Kiel? In drei Kapiteln werden der Wandel der Stadtlandschaft, der Schiffbau und Erscheinungsformen des Kieler Gesellschaftslebens behandelt. Dies beschränkt sich nicht auf den Mikrokosmos Stadt aus seiner eigenen Perspektive, sondern spiegelt auch die Wahrnehmung Kiels auf nationaler Ebene wider.

Während des Kaiserreichs, vor allem unter Wilhelm II., prägten die Marine und ihr Tross Kiels Erscheinungsbild. Die von Kreisen um den Kaiser befeuerte Flottenbegeisterung und die Bedeutung der Seerüstung in der internationalen Politik lenkten seit der Jahrhundertwende die Blicke der Deutschen mit ziemlicher Regelmäßigkeit auf Seiner Majestät Kriegshafen an der Ostsee. Stapelläufe von Kriegsschiffen, „Flottenrevuen“, Kieler-Woche-Segelregatten etc. waren keine lokalen Ereignisse mehr, sondern fanden weit über die Stadt- und Provinzgrenzen hinaus ein lebhaftes Echo.

Die Öffentlichkeit bezog ihr Bild von Kiel aus weit verbreiteten Familienzeitschriften wie der „Leipziger Illustrirten Zeitung“, aus den vielen Publikationen und Prachtbänden über Wilhelm II., aus Marinezeitschriften oder aus der Tagespresse. Dort erschienen damals die ausnahmslos zeitgenössischen Bilddokumente, die in diesem Buch wiedergegeben werden. Ziel ist, das Bild dieser Epoche, deren katastrophale Folgen für die deutsche Geschichte bekannt sind, aus lokalhistorischem Blickwinkel zu ergänzen.

Titel SV 9 Kiel im Kaiserreich

 

 

 

 

 

 

Jürgen Jensen:
Kiel im Kaiserreich. Das Erscheinungsbild der Marinestation der Ostsee 1871 – 1918
(Sonderveröffentlichung 9 der Gesellschaft für Kieler
Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1978 | 129 Seiten
ISBN 3-529-02638-7
(Mitgliederpreis 28,00 €)
Leider vergriffen!

Band 8 – Materialien zur Kulturgeschichte Kiels

Aus der Zeit des Zweiten Deutschen Kaiserreiches 1871 – 1918.

In den 1970er Jahren entwickelte sich auch in Kiel die moderne Stadtgeschichtsforschung als fester Bestandteil der neueren Geschichtswissenschaft. Man erkannte jedoch, dass sich viele Entwicklungen  mit sozialwissenschaftlichen Fragestellungen allein nicht fassen ließen. Man müsse nach „dem Gegenständlichen“, dem „kollektiv Brauchtümlichen“ fragen – dem Alltagsleben der Bevölkerung im Stadtquartier, der Trennung von Wohn- und Arbeitsplatz, nach Kleidung und Nahrungsgewohnheiten, Lesestoffen, Theater und Vergnügungen, nach Festen und Feiern im Jahreslauf. Darin werde der Lebensstil einer Stadt greifbar.

In diesem Sinne bot Prof. Dr. Kai Detlev Sievers in den Jahren 1976/77 zwei volkskundliche Seminare an, um mit Studierenden erstmals an solchen kulturellen Aspekten den eklatanten Wandel vom klein- zum großstädtischen Leben in Kiel um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zu erforschen. Einige der dabei entstandenen Beiträge sind hier zusammengefasst. Man darf keine methodisch und inhaltlich voll ausgereiften Materialaufbereitungen erwarten, auch  keine sensationellen Forschungsergebnisse. Sinn und Zweck der Publikation war es vielmehr, auf das weite Feld „städtischen Lebens“ in Kiel während dieser Periode aufmerksam zu machen und zu weiterführenden Untersuchungen anzuregen .

Inhalt:

  • Kai Detlev Sievers: Einführung
  • Detlef Strempel: Produktion, Angebot und Konsum von Lesestoff
  • Sigrid Engel: Kirchliches Leben im Spiegel der Kieler Synodalberichte 1879 – 1909
  • Kai Detlev Sievers: Arbeiterwohnungen in der Kieler Innenstadt vor dem Ersten Weltkrieg
  • Karl-Heinrich Effinghausen / Wolfgang Zeigerer: Die Wohnsituation im Spiegel der Bevölkerungsstruktur (an ausgewählten Beispielen)
  • Werner Schultz: Einige Bemerkungen zur Kriminalität
  • Perdita Schadow: Nahrungsversorgung und Nahrungsgewohnheiten

Titel SV 8 Materialien aus der Kulturgeschichte Kiels

 

 

 

 

 

 

 

Kai Detlev Sievers (Hg.):
Materialien zur Kulturgeschichte Kiels aus der Zeit des Zweiten Deutschen Kaiserreiches 1871 – 1918
(Sonderveröffentlichung 8 der Gesellschaft für Kieler
Stadtgeschichte)

Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. | Kiel 1979 | 195 Seiten
Keine ISBN
(Mitgliederpreis 12,00 €)

Leider vergriffen!