Band 81 – Kieler Künstler II

Kunstleben in der Kaiserzeit 1871 – 1918.

Auf der Grundlage bislang unbekannter Briefe, Lebenserinnerungen und Zeitungsberichte beschreibt der Autor das Kunstleben in Kiel zur Kaiserzeit. Als Standort der Kriegsmarine und der Kaiserlichen Werften wuchs dessen Bevölkerung zwar rasant, doch die kulturelle Entwicklung der Stadt hinkte deutlich hinterher. Von den lokalen Künstlerinnen und Künstlern war allein Fritz Stoltenberg in der Lage, den auswärtigen Marinemalern die Stirn zu bieten, die die Flottenpolitik des Kaisers in ihren Gemälden verherrlichten.

Erst mit der Gründung der Schleswig-Holsteinischen Kunstgenossenschaft im Jahr 1894 und der Einweihung der heutigen Kunsthalle im Jahr 1909 trat eine deutliche Verbesserung der Verhältnisse ein. Ein Schwerpunkt des Buches ist die Wiederentdeckung von Sophie Sthamer-Seelig, der wohl bedeutendsten schleswig-holsteinischen Malerin dieser Zeit. In rund 25 ausführlichen Biografien würdigt der Autor daneben Hans Olde, Heinrich Heger, Dora Arnd Raschid, Clara von Sivers, Clarita Beyer, Julius Fürst, Thomas Wolters, Eduard Lürssen, Heinrich Mißfeldt und weitere Künstlerpersönlichkeiten.

Titelabb SV 081 Kieler Künstler II


Ulrich Schulte-Wülwer:

Kieler Künstler, Band 2: Kunstleben in der Kaiserzeit 1871-1918
(Sonderveröffentlichung 81  der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Boyens Buchverlag | Heide 2016 | 448 S.
ISBN 978-3-8042-1442-2
In der Geschäftsstelle zum Preis von 25,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 35,00 €).
Für alle drei Bände gemeinsam zahlen Mitglieder 65,00 €.

Band 42 – Kieler Stadtporträt 1870/1920

Der Einzug der Moderne im Spiegel der Bildpostkarte.

Kiel hat als erster Reichskriegshafen und preußische Provinzial-Hauptstadt während der Regierungszeit Kaiser Wilhelms II. (1888-1918) in seiner gesamten Entwicklung einen Riesenschritt in die Moderne vollzogen. In einem „amerikanischen“ Tempo, das anderenorts seinesgleichen sucht, häutete sich das alte Kiel zu einer quirligen Großstadt mit allen widersprüchlichen Merkmalen des Fortschritts und Umbruchs. Auf dem historischen Stadtgrundriss und ausufernd auf das Gelände rund um die Förde etablierte sich eine neue Architektur mit zeitgemäßer Infrastruktur: öffentliche Gebäude und Einrichtungen, Kaufhäuser, Fabriken, Kasernen, Häuserblocks, Villenviertel u.v.a.m.. Die Flotte verwandelte Förde und Hafen in einen belebten Verkehrsplatz von Schiffen aller Klassen und Größenordnungen. Zeitweise war Kiel die größte Garnisonsstadt des Reiches und häufiges Besuchsziel des deutschen Kaisers. Kein anderes Medium als die damals äußerst populäre Bildpostkarte hat dieses neue Erscheinungsbild flächendeckend festgehalten und in tausendfachen Variationen überliefert. Dieser Band zeigt in konzentrierter Form über 600 davon. Wer ihn durchblättert, vollzieht im Geiste einen Rundgang von der Innenstadt bis in die äußeren Vor- und Nachbarorte und gewinnt gleichzeitig abwechslungsreiche Einblicke in das öffentliche Alltagsleben. Der Abbildungsindex ermöglicht auch, den Band als Nachschlagewerk für untergegangene und erhalten gebliebene Bauwerke und Einrichtungen zu nutzen.

Jürgen Jensen:
Kieler Stadtporträt 1870/1920. Der Einzug der Moderne im Spiegel der Bildpostkarte
(Sonderveröffentlichung 42 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Boyens Verlag | Heide 2002 | 264 Seiten

ISBN 978-3-8042-1109-7
Leider vergriffen!

Band 40 – Kiel in alter Schönheit

Historische Aufnahmen von Ferdinand Urbahns 1930-1940.

„Die schönste deutsche Stadt am Meer“ – „Kiel hat mit Recht Anspruch auf diese Bezeichnung, denn in keiner anderen Stadt ist das Erlebnis der blauen deutschen See – der Ostsee – so unmittelbar und so reizvoll wie hier.“ So schwärmerisch formuliert 1939 ein Reiseführer.

In der Realität war Kiels Erscheinungsbild um diese Zeit weniger beeindruckend. Die beispiellose Entrwicklung von der holsteinischen Landstadt zum Reichskriegshafen hatte im ausgehenden 19. Jh. zu einem unorganisch gewachsenen Stadtbild geführt. Vieles war unvollendet und torsohaft geblieben. Die militärischen und ökonomischen Sachzwänge erwiesen sich als stärker als die Tradition, wertvolle Bausubstanz zu erhalten.

Mitte der 1920er Jahre hieß es dann, „die Linien des Hafens, die bewaldeten Hügel Düsternbrooks, denen im Süden der Abschluß durch das Vieburger Gehölz und im Osten die Höhen des früheren Werftparks entsprächen, schafften im Verein mit den betonten Punkten des engeren Stadtbildes, den Türmen, Speichern, Werften und des Schlosses, das Bild einer durchaus charaktervollen Schönheit, welches das Desorganisierte des Innern vergessen lasse.“

Der Fotograf, der dieses Bild der Fördestadt und Fördelandschaft vor dem 2. Weltkrieg in seinen Aufnahmen umsetzte, war Ferdinand Urbahns. Er stammte aus einer alten Fotografenfamilie und blieb bis 1945 der führende „Lichtbildner“ der Stadt, die er in Heimat- und Werbepublikationen nicht zuletzt wärend der 12 Jahre des Nationalsozialismus bildlich vorstellte. Er hielt aber auch die Zerstörungen im 2. Weltkrieg fest.

Viele seiner Werke gingen verloren, doch es sind einzigartige professionelle Farbaufnahmen erhalten, die die Grundlage dieses Buches bilden. Die Zusammenstellung folgt einem fiktiven Passagier, der die Kieler Förde von See her ansteuert und die Stadt von Nord nach Süd erlebt.

Titel SV 040 Urbahns - Kiel in alter Schönheit

 

 

 

 

 

 

 

Jürgen Jensen:
Kiel in alter Schönheit. Historische Aufnahmen von Ferdinand Urbahns
(Sonderveröffentlichung 40 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Wachholtz Verlag | Neumünster 2002 | 80 Seiten

ISBN 3-529-02528-3
Leider vergriffen!

Band 39 – Deutsche Marinemalerei 1830 – 2000

Die Gattung Marinemalerei erfuhr in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in Deutschland eine steigende Beachtung, die nicht nur, aber auch mit der Gründung des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) in Bremerhaven 1975 zusammenhing. Ihm fiel die Aufgabe zu, nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges systematisch eine neue Sammlung zur deutschen Marinemalerei aufzubauen. Die beiden anderen führenden Museen in diesem Bereich sind – im Rahmen ihrer regionalen oder stadtgeschichtlichen Grenzen – das Norddeutsche Landesmuseum/Altonaer Museum sowie das Kieler Schifffahrtsmuseum.

Die klassischen Aufgaben eines Museums – das Sammeln, Ausstellen und Bewahren – allein reichen aber nicht aus, um die Marinemalerei im wissenschaftlichen Diskurs präsent zu halten. Vielmehr muß die Erforschung der Gattung als Ganzes und das Œuvre der Maler im einzelnen sowie die themenbezogene Aufarbeitung im besonderen geleistet werden, will man zu einer inhaltlich gehaltvollen Gesamtschau vordringen.

Der Autor umreißt die museale Bedeutung und der Stand der wissenschaftlichen Erforschung der Marinemalerei. Dann skizziert er in mehreren Schritten ihre Entwicklung in Deutschland von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Die einzelnen Etappen ergeben sich aus den politisch-sozialen Umbrüchen, an denen unsere Geschichte der letzten 170 Jahre so reich ist.

Lars U. Scholl begann seine wissenschaftliche Laufbahn am DSM in Bremerhaven, wo er unter anderem den Sonderforschungsbereich „Marinemalerei in Deutschland“ verantwortete. Später wurde er nach Hamburg und Bremen auf Professuren für Schifffahrts- und Marinegeschichte berufen. Neben der Museumsarbeit ist er Verfasser einer Reihe von Büchern und Aufsätzen zur Marinemalerei und anderen maritimen Themen.

Titel SV 039 Marinemalerei

 

 

 

 

 

 

 

Lars U. Scholl:
Deutsche Marinemalerei 1830 – 2000
(Sonderveröffentlichung 39 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Verlag für Helgoland-Literatur Maren Knauß | Helgoland 2002 | 104 S.
ISBN 3-926151-17-X
In der Geschäftsstelle zum Preis von 17,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 25,00 €).

Band 35 – Holsteinische Landschaftsbilder 1790 – 1864

Malerei und Graphik aus dem Bestand der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloß Gottorf

Es ist sachverständiger kunsthistorischer Sammeltätigkeit seit mehr als einem Jahrhundert zu verdanken, dass zur Jahrtausendwende eine Ausstellung von Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafik aus den Beständen des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte vorgestellt werden konnte, die erstmals zusammenhängend die künstlerische Sicht auf die Landschaft Holsteins in ihrem Wandel zwischen 1790 und 1864 erkennbar werden ließ. Dieses „Kleine Arkadien“ wurde von Literaten und Bildenden Künstlern vor 200 Jahren entdeckt und machte einen wesentlichen Teil der Anziehungskraft Schleswig-Holsteins aus; erst später kamen die Westküste und die Inseln mit ihrer vollständig anderen Ausstrahlung hinzu.

Jan Drees, damals der beste Kenner der Bestände an älterer Malerei und Grafik auf Gottorf, wählte für dieses Buch die schönsten und wichtigsten Ansichten der Gegenden um Kiel, Plön, Eutin und Cismar dieser Periode aus und konfrontierte sie mit zeitgenössischen Kommentaren. Bei dieser Gelegenheit konnten die meisten der rund 140 wertvollen Blätter erstmals nach aktuellen Maßstäben konserviert, teilweise auch restauriert werden. Das Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen von Werkstatt und Wissenschaft wurde 1999 in einer Ausstellung im Kloster Cismar – also im Herzen eben jener Landschaft – und im Sommer 2000 im Kieler Stadtmuseum Warleberger Hof gezeigt. Was seinerzeit mit schwärmerischen Umschreibungen als „Idyllenwelt“ gerühmt wurde, hat seinen romantischen Reiz bis heute nicht eingebüßt.

Jan Drees:
Holsteinische Landschaftsbilder 1790 – 1864
(Sonderveröffentlichung 35 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Walter G. Mühlau Verlag | Kiel 2000 | 112 S.
ISBN 978-3-87559-086-4
In der Geschäftsstelle zum Preis von 10,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 14,00 €).

Band 34 – Kieler Stadtbilder

Dokumente zur Zeitgeschichte, mit einer Auswahl aus den Werken von Gretel Riemann.

Die Kieler Stadtbilder von Gretel Riemann sind besonders ausdrucksstarke Zeugen ihrer Epoche, und so ist die Künstlerin zur Chronistin ihrer Stadt geworden. Ihre gemalten und aquarellierten Momentaufnahmen bringen hier das Zeittypische, dort bereits den bevorstehenden Wandel zum Ausdruck oder vereinen beides in sich.

Gretel Riemann knüpft an eine lange künstlerische Tradition an, denn Kiel ist bereits seit über 200 Jahren ein von Malern und Malerinnen gewähltes Motiv. Zunächst interessierten sie sich für das Erscheinungsbild der Stadt in der umgebenden Landschaft. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gewann der Blick für Ausschnitte und Einzelmotive auch in der Innenstadt an Bedeutung. Später kamen Bilder hinzu, die das Kiel der Kaiserzeit als Marine- und Hafenstadt dokumentierten und einen besonderen Akzent auf die Kieler Woche setzten. Die Zerstörung der Stadt während des 2. Weltkriegs wurde häufig im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts dargestellt.

Die olympischen Segelwettbewerbe von 1972 lösten einen Modernisierungsschub aus und brachten für das Stadtbild deutlich sichtbare Veränderungen. Dieser Prozess ist aus den Bildern von Gretel Riemann herauszulesen. Dieser Band mit einer Auswahl ihrer Werke und Texten von Ulrich Behl, Jürgen Jensen, Werner Rieger und Hans-Dieter Sommer will einen Beitrag dazu leisten, die Bilder der Kieler Malerin im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu halten.

Titel SV 034 Gretel Riemann Kieler Stadtbilder

 

 

 

 

 

 

 

Gretel Riemann (Hg. Hans-Dieter Sommer):
Kieler Stadtbilder
(Sonderveröffentlichung 34 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte | Kiel 1999 | 84 Seiten
ISBN 3-00-005313-1
Leider vergriffen!

Band 32 – Alt-Kiel und die Kieler Altstadt

Historische Streifzüge.

Anhand von kaum bekannten historischen Ansichten Alt-Kiels stellt Jürgen Jensen Aspekte der jüngeren Stadtgeschichte dar. Unterhaltsam und leicht verständlich führt er, ausgehend von 30 Einzelfällen, in die größeren Zusammenhänge der Stadtgeschichte ein. Inhalt:

  • Gezeiten der Kieler Geschichte
  • Alt-Kiel in Bild und Wort
  • Der Grundriß der Stadt
  • Stadtansichten auf Porzellan
  • Eine frühe Fotografie
  • Das alte Rathaus
  • Der Mittelpunkt der Stadt
  • Das schönste Bürgerhaus
  • Dreesens Hafenpanorama
  • Das Kiel-Bild der illustrierten Familienzeitschriften
  • Das Kieler Schloß aus der Vogelschau
  • Die Stadt in Trümmern
  • „Wälder“ in der Innenstadt
  • Das neue Vergnügungsviertel am Wall
  • Erhaltenswerte Baudenkmale
  • Vom Kieler Umschlag
  • „Badeergötzlichkeiten“ am Fördestrand
  • Zwei verheerende Schloßbrände
  • Ein Leben für die Bürger der Stadt
  • Deutsche Revolutionäre blickten nach Kiel
  • „Tiefe Heimatliebe“
  • Zur Schule durch Alt-Kiel
  • „Lebende Bilder“ in der Holstenstraße
  • Wo Künstler ein- und ausgingen
  • Im Seemannshaus war immer Trubel
  • Die Rückkehr des Prinzen Heinrich
  • Ein Porträtist der einfachen Leute
  • Spiegelbild der Zeitgeschichte
  • Von der „dritten Stadtgründung“ nach 1945
  • Aus dem Elend ins Wirtschaftswunder
  • Ein Adelshaus wird Museum

Titelabb SV 032 Alt-Kiel

Jürgen Jensen:
Alt-Kiel und die Kieler Altstadt. Historische Streifzüge

(Sonderveröffentlichung 32 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Boyens Verlag | Heide 1998 | 112 S.
ISBN 978-3-8042-0828-5
Leider vergriffen!

Band 28 – Kieler Stadt- und Marinebilder

150 Jahre Foto-Atelier Renard.

Das Atelier der Fotografendynastie Renard in Kiel besteht seit mehr als 170 Jahren und ist damit eines der ältesten Foto-Fachgeschäfte in der ganzen Welt. Dieses Buch erschien zum 150. Jahrestag des Ateliers . Es versammelt historische Aufnahmen aus fünf Generationen, die Zeugnis geben nicht nur von der Entstehung und Entwicklung des fotografischen Handwerks, sondern vor allem von der Geschichte der Stadt, ihrer Menschen und besonderer Ereignisse vor und nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Dabei spielt die Marine eine herausragende Rolle, die auch besonders gewürdigt wird.

Titel SV 028 Renard

Holger Behling (Hg.):
Kieler Stadt- und Marinebilder. 150 Jahre Foto-Atelier Renard
(Sonderveröffentlichung 28 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster1993 | 136 Seiten
ISBN 978-3-529-02735-9
In der Geschäftsstelle zum Preis von 13,50 € erhältlich (Nichtmitglieder 20,00 €).

Band 23 – Kriegsschauplatz Kiel

Luftbilder der Stadtzerstörung 1944/45.

Dieses Buch dokumentiert Kiels leidvollste historische Epoche. Als das Deutsche Reich am 1. September 1939 mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg auslöste, wurde die Luftwaffe gegen feindliche Ziele mit massiver Härte eingesetzt und die Zivilbevölkerung den Angriffen schonungslos preisgegeben. Nach den Bombardements des mit Flüchtlingen überfüllten Bordeaux schrieb Thomas Mann am 20. Juni 1940 in sein Tagebuch: „Mitleid gebe es nicht mehr in Europa, sagen die Deutschen. Auch sie werden es noch zu spüren bekommen. Ihr Maß ist voll. In Deutschland selbst wurde zuerst das Mitleid abgeschafft. Wer weiß, wie das Elend, das sie jetzt schaffen, auf sie noch zurückschlagen wird!“

Thomas Manns Vorahnungen trafen nur zu präzise ein, nicht zuletzt für Kiel. Im Juli 1940 erfolgte der erste alliierte Großangriff auf die Stadt. Im Verlauf des Krieges zwangen 90 Luftangriffe mit 633 Vollalarmen die Bevölkerung insgesamt rund einen Monat in die Luftschutzkeller. Fast 2.900 Zivilpersonen verloren ihr Leben, über 5.000 wurden verletzt. 5 Mio. Kubikmeter Trümmer bedeckten das Stadtgebiet, auf das rund 44.000 Spreng- und etwa 500.000 Brandbomben niedergegangen waren.

Diese Kriegsschäden wurden in mehrfacher Weise dokumentiert. Britische und amerikanische Luftbildaufklärungseinheiten werteten die Angriffe schnellstens aus, um eine Erfolgskontrolle zu haben und neue Zielvorgaben für weitere Bombardierungen zu bestimmen. Sie benutzten dafür automatische Kameras. Auch deutsche Luftbildfotografen flogen – im Auftrag von Albert Speers Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion – 1943/44 zerstörte Städte ab und dokumentierten auch die Kieler Kriegsfolgen weiträumig. Ziel war vermutlich nicht nur, einen Überblick über den Zustand der bombardierten Städte zu bekommen, sondern auch eine Planungsgrundlage für den Wiederaufbau.

Jürgen Jensen:
Kriegsschauplatz Kiel. Luftbilder der Stadtzerstörung 1944/45
(Sonderveröffentlichung 23 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)

Wachholtz Verlag | Neumünster 1989 | 88 Seiten
ISBN 978-3-52902-697-2
In der Geschäftsstelle zum Preis von 10,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 15,00 €).

Band 22 – Die Briten in Schleswig-Holstein 1945-1949

Mit der Ankunft britischer Truppen Anfang Mai und der deutschen Kapitulation endete der Zweite Weltkrieg in Schleswig-Holstein. In Wort und Bild wird die Geschichte der britischen Besatzungsmacht in Schleswig-Holstein zwischen der Kapitulation 1945 und der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 dargestellt. Erstmals werden britische Akten ausgewertet und machen es dem Autor möglich, die militärische Besetzung Schleswig-Holsteins und die Errichtung der Militärregierung in ihrer Zusammengehörigkeit wie auch in ihrer funktionalen Trennung darzustellen. Neben der Organisation der Militärregierung ist es dem Autor wichtig, zu zeigen, wie sich trotz Mangelversorgung der Bevölkerung und Demontagen Deutsche und Briten in gemeinsamen Anstrengungen zum Wiederaufbau des Landes zusammenfanden. Eingestreute Dokumente ergänzen die Darstellung im Textteil. Der Bildteil gibt mit 182 zeitgenössischen Fotos, die der Kieler Kameramann Gerhard Garms (Nordmark-Film) „aus nächster Nähe“ aufnehmen konnte, Einblick sowohl in das interne Leben der Besatzungsmacht als auch in ihre  Zusammenarbeit mit den Besiegten bei der Bekämpfung der Not und der Wiederbelebung des öffentlichen Lebens.

Kurt Jürgensen:
Die Briten in Schleswig-Holstein 1945-1949

(Sonderveröffentlichung 22 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte)
Wachholtz Verlag | Neumünster 1989 | 167 Seiten
ISBN 978-3-529-02694-8
In der Geschäftsstelle zum Preis von 13,00 € erhältlich (Nichtmitglieder 20,00 €).